Dies sind meine Tipps, was du tun kannst, damit die Vereinbarkeit von Beruf, Familie & Du nicht in einer Katastrophe endet.
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Beruf, Familie & ich – wie es nicht in einer totalen Katastrophe endet
Wirst du auch hin und wieder gefragt, wie du das schaffst? Wie kriegst du das alles unter einen Hut mit Familie und Beruf? Gerne höre ich auch das: Wow, trotz Familie bist du berufstätig? Wie schaffst du das? Also ich bekomme diese Fragen relativ häufig gestellt. Irgendwie scheint es ziemlich viele Menschen zu verwundern, dass man zwei Kinder haben und gut und gerne im Beruf tätig sein kann.
Ich habe mir, bevor ich meine Kinder bekommen habe, schlichtweg keine Gedanken gemacht, wie stressig es sein könnte, zu arbeiten und Kinder zu haben. Ich weiß nicht, ich hatte in meinem Umfeld niemanden, der sich über solch eine Situation beklagt hätte. Ich glaube, das einzige, was ich damals zu hören gekriegt habe, waren Urlaubsdiskussionen, wer wann wie lange zu Hause bleiben muss, wenn die Schulferien sind. Daher muss ich sagen, bin ich ziemlich naiv an die Sache herangegangen. Außerdem war ich damals angestellt und in einem multinationalen Konzern tätig, bei dem es flexible Arbeitszeitmodelle gab für wiedereinsteigende Mütter. Ich wusste also, das wird im Grunde kein großes Problem werden.
Dass ich drei Jahre später zwei Kinder und in einem anderen Land und als Mädchen vom Land in einer großen Stadt sein würde, wusste ich da ja noch nicht. Aber das ist eine lange Geschichte und die werde ich an anderer Stelle einmal erzählen.
Ich hatte mich für einen völlig neuen Beruf und die Selbständigkeit entschieden. Dafür waren zwei Ausbildungen notwendig und es galt, das alles zu organisieren.
Zwei Kleinkinder, zwei Ausbildungen, ein Mann – Challenge accepted 🙂
Hier kommen meine Tipps für dich, wie du es schaffen kannst, trotz Familie, gut im Beruf zu sein:
1. Bestandsaufnahme – schreibe deine Verpflichtungsliste
Das klingt recht banal, aber es ist unglaublich wichtig, genau zu wissen, wieviel Zeit man für etwas zur Verfügung hat. Der Tag hat nun einmal nur 24 Stunden und nicht mehr. Schreibe dir auf, was alles in einer Woche deines Lebens passiert. Beruf, deine Familie, hast du noch Ehrenämter oder bist du in einem Verein tätig, gibt es sportliche Aktivitäten?
Hier geht es nicht darum, ein Bild zu zeichnen, wie es sein sollte, sondern um ein realistisches Bild, wie deine Woche aussieht: deine Verpflichtungsliste. Darauf stehen all die Dinge, die du auf die Schnelle nicht ändern kannst oder willst.
2. Klarheit in Familie und im Beruf
Sorge für Klarheit in der Familie, wer wann wofür zuständig ist. Ist es bei dir oder bei deinem Partner möglich, kurzfristig einzuspringen, wenn die Kinder krank werden oder der Kindergarten oder die Schule geschlossen hat?
Kläre entweder am Freitag Abend oder am Sonntag Abend die kommende Woche: was steht alles an? Welche Termine gibt es? Was muss eingekauft, oder auch organisiert werden? Wer hat Pufferzeiten für Unvorhergesehenes?
Sorge ebenfalls für Klarheit in der Firma. Gibt es vorher bekannte Termine aus Schule oder Kindergarten, die in deine Arbeitszeiten fallen? Gebe rechtzeitig bekannt, wenn du weißt, dass du zu bestimmten Zeiten nicht da sein kannst. Kläre deinen Urlaub frühzeitig. Sei achtsam, wenn Kollegen im Notfall einspringen und bedanke dich für übernommene Arbeiten. Vielleicht kannst du dich hier und da auch revanchieren.
3. Soziales Netz für die Kinderbetreuung
Schreibe dir auf, wer gut für deine Kinder sorgen kann. Auf wen kannst du gegebenenfalls zurückgreifen? Hier und da wirst du jemanden brauchen, der sich um deine Kinder kümmern kann. Auf wen kannst du wann zählen?
Es gibt mittlerweile so viele Möglichkeiten der Kinderbetreuung, dass bestimmt eine für dich passende dabei ist. Tagesmütter, Kindergarten, Au pair, Babysitter, Leihoma/-opa, Nannyservice, etc.
Eines ist klar, je mehr Möglichkeiten du für die Kinderbetreuung hast, desto weniger Druck lastet auf dir.
4. Helferlein im Alltag
Da deine Zeit ohnehin knapp ist, und du diese Mehrfachbelastung hast, kannst du dir überlegen, wobei du dir leicht helfen lassen kannst. Gibt es vielleicht Nachbarskinder, die etwas dazuverdienen möchten und dir den Rasen mähen oder das Auto sauber machen? Möchtest du dir vielleicht eine Putzfrau gönnen? Lässt du deine Wäsche bügeln?
5. Selbstfürsorge
Dies ist der wichtigste Punkt: sorge gut für dich selbst! Nur wenn es dir gut geht, kannst du diesen Spagat zwischen Beruf und Familie gut hinkriegen. Weißt du bereits, was das ist? Kennst du all die kleinen und großen Dinge, die dir gut tun? Die dich stärken?
Ich brauche z.B. mindestens sieben Stunden Schlaf, ein bis zweimal Sport pro Woche, jeden Tag mindestens eine halbe Stunde Zeit für mich und regelmäßige Auszeiten mit meinem Mann ohne Kinder.
Wie sieht das bei dir aus?
6. Motivation
Um den Beruf und die Familie gut unter einen Hut zu kriegen, braucht es hier und da einfach Durchhaltevermögen. Man tut sich natürlich leichter, wenn man ein großes Ziel, eine große Vision hat. Dann lassen sich Durststrecken, die hier und da vorkommen, leichter aushalten.
Meine Fragen an dich sind:
Was ist deine Motivation?
Was ist das große Ganze, für das du jeden Tag aufstehst und diese Belastung auf dich nimmst? Willst du anderen Menschen helfen?
Willst du einen bestimmten Betrag an Geld verdient haben?
Willst du eine bestimmte Position erreicht haben?
Willst du Erfolge feiern? Wenn ja, welcher Art?
7. Planung
Jetzt kommt das A und O – ohne eine Planung funktioniert es nicht.
All die Erkenntnisse der ersten Tipps fließen hier in ein großes Ganzes. Wenn du es schaffst, gut zu planen, dann kannst du die ziemlich begrenzte Zeit gut für das nutzen, was dir wirklich wichtig ist.
Das Beste ist: du wirst die Möglichkeit haben, dir Freiräume zu schaffen für Erholung, für dich selbst.
Für eine gute Zeitplanung gibt es unglaublich viele Tipps und Methoden im Internet. Für jeden ist etwas dabei. Manchen reicht eine ToDo-Liste, andere arbeiten mit Jahres-, Monats-, Wochenplan, einem Familienkalender, etc. Hier gibt es kein Falsch. Richtig ist das, was für dich funktioniert.
Das Wichtigste im Überblick:
- Plane das Wichtigste zuerst ein.
- Beachte dabei deine Leistungskurve: wann fallen dir welche Aktivitäten leicht?
- Plane Zeiten für Unvorhergesehenes ein: Zeiträume, die erst einmal leer bleiben.
- Plane Pausen ein, damit du leistungsfähig bleiben kannst.
- bleibe realistisch in der Planung.
- Mach am Ende eine Kontrolle. Hier kannst du gut sehen, was dir gut gelungen ist, und es bleibt nichts liegen, es wird nichts vergessen. Du kannst es gleich in die Folgeplanung übernehmen.
8. Konsequenz
Dran bleiben ist die Devise. Wenn du dich für einen Weg entschieden hast, bleibe dabei. Wenn du dich in der Familie auf eine Aufgabenverteilung geeinigt hast, änder diese nicht ständig.
Vermische nicht Arbeitszeit mit der Zeit für die Familie, konzentriere dich auf Eines. Bist du in der Familie, dann rufe nicht deine Mails ab, oder erledige nur kurz etwas nebenbei. Bist du bei der Arbeit, dann telefoniere bitte nicht ständig mit der Familie.
9, Mut zu Egoismus
Habe den Mut zu ein wenig Egoismus. Damit will ich sagen, wenn dir einmal die Luft ausgeht, oder du merkst, dass du etwas brauchst, dann gib dem nach. Es passieren immer wieder Dinge, bei denen wir uns gerne vierteilen möchten, damit wir allen anderen helfen können. Aber denke daran: Du kannst nur dann gut für andere da sein, wenn du vorher gut für dich selbst gesorgt hast.
Ist dir Sport wichtig? Dann plane ihn ein.
Es gibt eine Fernsehserie, die du unbedingt sehen möchtest? Nur zu.
Ich sage ja nicht, dass du das jetzt immer und überall tun sollst, aber gib dir hier und da auch Raum für dich selbst.
Unter dem Strich ist meine Erfahrung, dass alles straff organisiert werden muss. Das Netz an Helferlein muss so breit wie möglich gespannt sein und bitte bitte, es darf nichts Unvorhergesehenes dazwischen kommen. Nichts Unvorhergesehenes, mit zwei Kleinkindern? Ja, du hast Recht, da passiert immer etwas…
In diesen Jahren habe ich viel improvisiert, ausprobiert und wieder Dinge aussortiert.
Es ist letztlich immer eine Frage, für was man sich entscheidet. Welches ist der Weg, der sich gut anfühlt?
Für mich ist Beruf trotz Familie auf eine gute Art möglich. Ich sage nicht, dass es ein Zuckerschlecken und immer leicht ist, aber wenn ich es schaffe, gut bei mir zu bleiben und zu wissen, wofür ich das alles mache, dann ist es möglich. Ja, es macht sogar großen Spaß!
Wie ist das bei dir?
Live the life you love!
Deine Katja
Was sind deine Tipps? Wie schaffst du es, Familie, Beruf und dich selbst gut unter einen Hut zu bringen?
Schreib es mir doch gleich hier in den Kommentar, es ist sicher für die anderen Leser sehr hilfreich.
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