Tanzt du auch gerne auf möglichst vielen Hochzeiten? Und merkst du auch langsam schon die negativen Auswirkungen davon? Ich zeige dir eine Möglichkeit, dich für die eine richtige Hochzeit zu entscheiden und den Stress in deinem Leben deutlich zu reduzieren.
Eine meiner Leserinnen hat mir vor Kurzem geschrieben, dass sie gerne ihren Stress reduzieren möchte. Sie tanzt einfach immer auf zu vielen Hochzeiten. Oh ja, dachte ich mir. Erwischt. Genau in dieser Woche sieht es bei mir nicht anders aus:
Ich möchte einen guten Artikel schreiben, gemütlich Zeit mit meinem Liebsten verbringen, meine Mama ist auf Besuch und mit ihr möchte ich Zeit verbringen, der Kindergarten ist zu, meine Kinder also zu Hause und es hat seit ein paar Wochen im Schnitt zwischen 32 und 38 Grad. Was ich alles tun möchte?
Baden, Spielen, Arbeiten, Reden, Zeit mit meinem Mann verbringen, die Ideen für mein Diy-Coaching endlich umsetzen, meine Seminare la pura mia und coaching circle vorbereiten, zum IKEA gehen, Wohnung ausmisten,… uff… da merke ich schon während ich das schreibe, wie mein Puls schneller wird und ich nicht nur auf Grund der Hitze anfange, zu schwitzen.
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Der Stresspegel und der Druck steigt
Obwohl man ja weiß, dass der Tag nur 30… ääähhh.. 24 Stunden hat, nimmt man sich das alles vor. Und dann fängt man an, die einzelnen Dinge schnell und noch schneller zu erledigen. Man beginnt, sich zu beeilen und hechelt bald nur mehr durch den Tag.
Aber woher kommt dieser Drang, sich so sehr zu beeilen? Wieso haben wir diese verrückte Idee, wenn wir schnell machen und uns anstrengen, dass wir dann alles haben können?
Ok, vielleicht nicht alles, aber 99% davon sollten doch drin sein, oder? 😉
Sind die Ansprüche zu hoch?
Wenn ich dann überlege, wie solche Tage ablaufen, dann fällt mir auf, dass ich bei den einzelnen Tätigkeiten nicht in die Tiefe gehen kann. Ich bekomme nicht mit, welche sensationelle Idee meine Tochter gerade hatte, oder dass mein Sohn einen Marienkäfer vor dem Ertrinken gerettet hat. Und ich kann es nicht genießen, in Ruhe mit meiner Mama einen Kaffee zu trinken und einfach nur zu quatschen. Qualität? Fehlanzeige. Aber viel, ja, das hab ich geschafft: viel!
Festlegen auf eine Tätigkeit? Um Gottes Willen! Nein, dann würde ich ja die anderen Sachen nicht machen können. Das geht gar nicht. Schließlich habe ich mir vorgenommen, zusätzlich zu meinem normalen Arbeitspensum diese Ferienzeit mit meiner Familie zu genießen, Baden zu gehen usw. Unrealistisch geplant? Ja, vielleicht.
Und leise schleicht sich der Gedanke in meinen gestressten Kopf: Pssst… deine Ansprüche an dich selbst sind zu hoch… mach mal Pause…
Was ist der Grund dafür, auf vielen Hochzeiten tanzen zu wollen?
Da du bis hierher gelesen hast, nehme ich an, dass auch du manchmal auf zu vielen Hochzeiten tanzt, oder? Was ist bei dir der Grund?
Hast du Sorge, etwas zu verpassen?
Möchtest du es den Anderen Recht machen? Bist du höflich? (Das gehört sich als Mutter/Kollegin/Chefin/Partnerin… so)
Möchtest du dich nicht auf eines festlegen? Weil du vielleicht denkst, dass etwas besseres kommen könnte?
Kannst du dich einfach nicht entscheiden?
Hast du genug davon, zu hetzen, dich zu beeilen? Spürst du schon die negativen Folgen?
Zeichen, dass du unbedingt etwas an deinem Verhalten ändern solltest
Spürst du schon die innere Unruhe?
Schläfst du schon nicht mehr gut?
Hast du bereits Rücken- oder Magenprobleme, Kopfschmerzen?
Leidest du unter Maßlosigkeit: gibst du mehr Geld aus, als dir zur Verfügung steht? Hast du keine freie Zeit im Kalender um dich auszuruhen? Kennst du beim Essen keine Grenzen?
Fühlst du dich gerädert oder gehetzt?
Wie schaffst du es, die eine Hochzeit zu genießen?
- Erst einmal wieder zu Atem kommen. Mache ein paar ruhige, tiefe Atemzüge. Welche von denen, bei denen sich dein gesamter Bauch und nicht nur deine Brust nach außen wölbt.
- Frage dich kurz, warum du dich beeilst: stehen so viele Dinge an und du bist z.B. aufgrund von Terminvorgaben unter Druck? Oder spürst du den Druck und Stress, weil du dich so durch den Tag hetzt?
- Frage dich, was dir wirklich wichtig ist. Was ist es heute?
Das kann von einem auf den anderen Tag anders aussehen. Also frage dich immer, bevor du etwas startest: was ist dir wichtig? Bist du dir deiner Werte bewusst? - Dich entscheiden. Ohje, ja. Das ungeliebte Entscheiden. Zu was sagst du Nein und zu was sagst du Ja? Schreibe dir deine Entscheidungen evtl. sogar auf. Für mich ist die Entscheidung: Ich möchte diese Woche die Zeit mit meinen Kindern und meiner Mama bewusst nutzen und dafür werde ich nicht so viel in den sozialen Medien aktiv sein können. Auch der Einkauf beim schwedischen Möbelhaus muss warten. Du kannst dir ja diese Tätigkeiten, wenn dir das leichter fällt, mit einem Termin versehen und so dafür sorgen, dass es eingeplant ist und nicht in Vergessenheit gerät.
- Nachdem du dich für Eines entschieden hast, konzentriere dich ausschließlich auf diese Tätigkeit. Vergiss nicht, die anderen Themen sind terminiert und haben ihren Zeitraum, indem sie erledigt werden. Jetzt ist Zeit für diese eine Aufgabe.
- Beobachte, wie gut es dir gelingt, bei einer Sache zu bleiben. Fällt es dir schwer? Oder ist es angenehm?
Was bringt es, auf nur einer Hochzeit zu tanzen?
Du nimmst selbst das Ruder in die Hand und kannst selbstbestimmt sagen: ich habe mein Leben im Griff. Es geht mir gut.
Du wirst effektiver werden und die Qualität wird steigen.
Du wirst ruhiger werden.
Die Stresssymptome werden verschwinden.
Ich stelle fest, dass wir uns die Hölle der vielen Aufgaben und Hochzeiten ja selbst schaffen, indem wir die Anforderungen an uns so hoch stecken, dass wir sie kaum noch erfüllen können. Man wird immer wieder dazu verleitet, sich mit anderen zu vergleichen und auch das haben zu wollen, was andere haben. Man möchte es gut machen, man möchte viel erleben, man möchte viel leisten. Die Vielfalt ist da, und immer auch der leise Zweifel, ob die Erfüllung hinter der anderen Türe oder der weiteren Option wartet.
Meine Erfahrung mit der Entschleunigung und dem bewussten Entscheiden für eine Sache ist folgende: ich kann damit den Stress reduzieren, ich kann Nein sagen, ich kann eine Ruhe in mir spüren, eine ruhige leise Kraft, die mich erfüllt.
Der Fokus verschiebt sich. Nicht mehr das reine Erledigen von Aufgaben wird wichtig, sondern du wirst dir selbst wichtig. Es ist ein erster Schritt, dass du darüber sprichst, was DIR wichtig ist, was DEINE Bedürfnisse und Werte sind. Genau hier beginnst du langsam, zu einzelnen Dingen NEIN zu sagen.
Wenn du dir immer wieder über diese Fragen Gedanken machst und diese mit einer dir vertrauten Person besprichst, wird sich herausstellen, welche Hochzeit für dich die eine richtige ist.
Und wer schon einmal geheiratet hat, der weiß, dass es sich lohnt, entspannt und genießend auf EINER Hochzeit zu tanzen 😉 Also habe MUT zur einen Hochzeit.
Deshalb klappe ich jetzt meinen Laptop zu und gehe Baden. Mit meinen Kindern und meiner Mama. Ich werde die nächsten Stunden nicht arbeiten und nicht erreichbar sein. Ich freu mich drauf. 🙂
Live the life you love!
Deine Katja
Wie sind deine Erfahrungen damit? Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir darüber etwas schreibst.
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