Die 10. Tür:
Hinter dieser Tür stecken neue Gedanken!
Um mit Stress gut umgehen zu können, sind für mich drei Bausteine essentiell:
- Deine körperliche Gesundheit (Bewegung und eine gesunde Ernährung)
- Der gesunde Geist (geistiges, psychisches und persönliches Wohlbefinden und deine Einstellung)
- Deine Kraftquellen – deine Ressourcen (was dir gut tut)
Ich möchte dich heute einladen, für den 2. Punkt etwas zu tun. Aber vorher möchte ich dir kurz erklären, für was das Ganze überhaupt gut sein soll.
Meistens rückt beim Thema Stressbewältigung die körperliche Gesundheit in den Vordergrund. Aus gutem Grund, denn wenn es deinem Körper nicht gut geht, dann geht es dir nicht gut, oder? Dieser Ansatz ist richtig und auch wichtig.
Dennoch gilt dasselbe auch umgekehrt: Wenn du dich gut fühlst, fühlt sich auch dein Körper gut. Dann bist du nämlich in gutem Kontakt mit dir selbst, kannst deine Bedürfnisse erfüllen und kümmerst dich gut um dich.
Ich habe dir vor zwei Tagen ja schon von zwei Übungen erzählt, mit denen du deine Achtsamkeit schulen kannst. Es ist möglich, durch bewusste Steuerung der Gedanken und das Lenken der Aufmerksamkeit auf Dinge, die dir Kraft geben, positive Energie zu schöpfen. Je öfter dir das gelingt, desto mehr baust du diese neue Art zu Denken, zu einer Art Autobahn in deinem Gehirn aus und irgendwann wird dies ganz selbstverständlich funktionieren. Ohne große Anstrengung.
Allerdings ist dies vielleicht eine Veränderung deines bisherigen Verhaltens, deines bisherigen Denkmusters. Das bedeutet, dass diese neue Art zu Denken zunächst trainiert werden muss. Ähnlich wie beim Sport. Man fängt also klein an. Solltest du vorhaben, regelmäßig joggen zu gehen, wirst du auch nicht gleich mit einem Marathon anfangen (hoffe ich zumindest), sondern du wirst dein Pensum immer wieder steigern.
Genau so kannst du auch die neue Art zu Denken immer wieder trainieren und üben. Vielleicht hast du Kinder oder Kollegen, mit denen es immer wieder heiß her geht? Stell dir vor, dass du in der nächsten Situation, wo sich ein Streit anbahnt, vielleicht nicht gleich antwortest und drauf eingehst, sondern erst einmal aufs Klo gehst. Eine Veränderung, wie z.B. in einen anderen Raum gehen, löst oft bereits eine Veränderung im Gefühl aus. Nach zwei bis drei tiefen Atemzügen sieht deine Reaktion dann viel anders aus und du wirst stolz sein, dass es dir dieses Mal gelungen ist, nicht gleich impulsiv zu reagieren, um dich dann den Rest des Tages schlecht zu fühlen.
Und schon ist ein neues Verhaltensmuster geboren. Dieser „neue Muskel“ wird wachsen und gedeihen. Du wirst letztlich entspannter und gelassener werden und fühlst dich gut.
Daher schlage ich dir vor, dass du heute eine Kleinigkeit anders machst, wie sonst. Du musst nicht auf einen Konfliktfall warten, um den Muskel zu trainieren. 😉
Vielleicht kannst du heute einen anderen Weg zur Arbeit nehmen. Oder du trinkst etwas anderes nach dem Aufstehen, nimmst beim Spazierengehen eine andere Route oder hörst einen anderen Radiosender? Dir fallen sicher ein paar Dinge ein, oder?
Was wirst du heute anders machen? Erzählst du uns in den Kommentaren davon?