Heute habe ich etwas ganz Besonderes für dich.
Ich möchte immer wieder in diesem Blog Erfahrungsberichte veröffentlichen.
Erfahrungsberichte sind etwas Wunderbares, wie ich finde, weil du nicht nur darüber lesen kannst, wie es in der Theorie geht, sondern lesen kannst, wie es jemand selbst erfahren hat. Diese Erfahrungsberichte sind sehr persönlich und ich bedanke mich herzlich, dass Stefanie diese Woche darüber schreibt, wie es ihr ergangen ist. Sie möchte dir Mut machen mit ihrer eigenen Geschichte: „Ich möchte dir gerne zeigen, dass auch hinter einer geschlossenen Türe etwas Gutes sein kann, wenn sich diese wieder öffnet.“
Also bitte, tauche ein, in Stefanie’s Geschichte und wenn du magst, dann gib mir doch bitte Bescheid, ob du gerne mehr Erfahrungsberichte lesen möchtest. Ich freue mich auf dein Feedback.
Live the life you love!
Deine Katja
Coaching hat mein Leben verändert
Ich möchte mich erst einmal bei Katja Schmalzl bedanken, dass ich einen Gastartikel schreiben darf.
Das Thema ist „Coaching hat mein Leben verändert“ und es ist ein Erfahrungsbericht.
Wie alles begann!
Ich habe als ich noch jung gewesen bin nie gedacht, dass ich einmal zu einem Coaching muss. Warum sollte ich auch, mir ging es doch gut.
Ich habe einen Mann und zu dem Zeitpunkt dachte ich auch noch, das ich auch mal Kinder haben werde, doch leider ist dieser Wunsch nie in Erfüllung gegangen. Es war keine einfache Zeit, ich habe lange darunter gelitten, doch leider gab es zu diesem Zeitpunkt noch keine psychologische Unterstützung. Die Kinderwunschkliniken hatten es leider noch nicht ganz verstanden.
Aber gut, irgendwann war für mich das Thema im Kopf beendet, doch das Unterbewusstsein, hatte es nicht vergessen.
Ich habe dann andere Dinge gemacht und getan, nur habe ich mich irgendwie nie so ganz wohlgefühlt, in dem was ich tue, und wie ich es tue.
Durch die künstlichen Befruchtungen habe ich mein Gewicht nicht halten können und ging auf wie ein „Hefekuchen“ was noch einmal an meinem Ego geknabbert hat, weil ich eh schon durch eine Schilddrüse mit meinem Gewicht zu kämpfen hatte.
Es kam also alles irgendwie zusammen. Dazu kam dann auch noch familiärer Stress, der Tod meines Vaters. Ich hatte das Gefühl, die Verantwortung für alle übernehmen zu müssen. Ich habe alles in mich „ rein gefressen“, nicht mit Nahrung oder Süßwaren, sondern die Sorgen, die Nöte und auch, dass ich das Gefühl hatte, zu nichts zu taugen, versagt zu haben.
Von niemand respektiert zu werden und auch nicht wahrgenommen zu werden, ich hatte das Gefühl ich bin ein Versager?
Dann kam der Absturz
Ich hatte alles mit mir machen lassen. Jeder konnte kommen, kannst Du mal, hast Du mal, tust du mal…
Ich kannte das Wort „Nein“ überhaupt nicht, es war nicht in meinem Wortschatz inbegriffen, es war wie gelöscht. Warum ich nicht nein sagen konnte, das kann ich Euch nicht sagen. Ich denke, damit ich dazugehöre, damit ich akzeptiert werde oder warum auch immer.
Ich war auch noch berufstätig. Wobei ich sagen muss, ich war selbständig in der Buchhaltung und in der Unternehmensberatung. Bin quer durch Deutschland gefahren, habe viele Firmen bei der Insolvenz begleitet, was nicht immer einfach gewesen ist.
Eines Tages konnte ich nicht mehr.
Ich war sehr oft im Jahr erkältet, mit Heiserkeit und alles was dazu gehört, dann bekam ich auch noch zwei Gürtelrosen hintereinander und mein Immunsystem war total unten.
Dann bin ich zur Hausärztin und sie sagte: noch ein halbes Jahr Frau Jacobi und sie sind nicht mehr unter uns, wenn sie nicht ihr Leben ändern.
Mein Weg zum Coach
Sie gab mir eine Liste mit Therapeuten und Psychologen. Ich hatte mehrere angerufen, doch ohne Erfolg. Unter 12 Monaten hätte ich bei niemandem einen Termin bekommen. Was tun?
In der Zwischenzeit hatte ich einen Reha-Antrag gestellt. Bis der bearbeitet wurde, musste ich mir aber auch Gedanken machen. Durch meine Kontakte in der Unternehmensberatung, war mir eingefallen, dass wir im Netzwerk einen Coach hatten. Ich habe auch zuvor noch ein Seminar bei ihm besucht, und fand ihn fähig, und er verstand auch, was ich wollte, denn auch er hatte einen Burnout.
Wir haben dann einen Termin ausgemacht. Da er in der Nähe von Bremen seine Praxis hatte und ich im Siegerland wohne, musste ich 350 km eine Strecke fahren. Ich bin also jede Woche für zwei Stunden Richtung Bremen gefahren, was mir nichts ausmachte, denn nach der ersten Sitzung wusste ich, das ist das Beste, was ich bis jetzt getan hatte.
Er tat mir gut, er verstand mich, er wusste was mit mir los war. Er hatte mich mit Respekt behandelt und nicht von oben herab.
Es waren am Anfang wirklich sehr komische Dinge, die er mit mir machte. Ich musste erst einmal damit klar kommen. Es wurde mir alles sehr viel klarer!
Irgendwann sagte er mir, es ist kein Wunder, dass du nicht verstanden wirst, dass Du respektlos behandelt wirst, denn Du selber behandelst Dich auch so, Du „liebst“ Dich ja selber nicht.
Wir haben dann viele Übungen gemacht, ich habe viel verarbeiten müssen, ich habe sehr viel geweint.
Es hat mir sehr gut getan, es war eine Befreiung.
Ich habe erkannt, nicht die anderen sind an meinem Stress schuld gewesen, sondern ganz und gar ich. Ich habe es zugelassen. Dass mit mir so umgegangen worden ist, war einzig und alleine meine „Schuld“. Ich hätte die Grenzen nicht überschreiten lassen dürfen. Aber ich hatte es nicht gelernt, ich hatte immer Angst oder ein schlechtes Gewissen, das die anderen dann enttäuscht sind. Wobei das Quatsch ist, denn niemand wäre enttäuscht gewesen.
Ich habe in der Zeit des Coaching gelernt, wie man seine Grenzen setzt, wie man richtig mit Stressoren umgeht und vor allem, wie ich mich selber respektiere.
Ich habe gelernt auch mal meine Wünsche zu äußern, zu sagen das möchte ich jetzt und nicht nur auf die Wünsche der anderen eingehen.
Ich weiß nicht wie lange ich zu meinem Coach gefahren bin. Es war gefühlt bestimmt ein halbes Jahr, wenn nicht noch länger. Es hat mir auf jeden Fall sehr gut getan.
Was hat sich positiv in meinem Leben verändert?
Während meines Coachings habe ich beschlossen, mein Leben zu verändern und mir einen anderen Beruf zu suchen. Ich habe im Netz geschaut: was willst Du? Du hörst gerne anderen Menschen zu, Du hilfst gerne, warum machst Du keine Ausbildung zum Heilpraktiker Psychotherapie? Ich habe dann aber eine Ausbildung zum Coach gemacht und zur Entspannungspädagogin. Jetzt helfe ich anderen Menschen, die Steine aus dem Weg zu räumen und bin Wegbegleiter. Ich habe festgestellt, es ist meine Berufung.
Mir konnte nichts Besseres passieren, als den Burnout und dem Coach. Ich bin heute dankbar dafür, dass ich den Weg vorher gegangen bin, um meinen richtigen Weg zu finden.
Zur Reha bin ich auch gefahren. Die hat mir weniger gebracht, als das ganze Coaching. Ich hätte sie mir auch sparen können. Das Einzige war, dass ich nette Leute kennengelernt habe.
In diesem Sinne wünsche ich Euch alles Liebe und Gute.
Eure Stefanie Utsch-Jacobi