Wie viele Stimmen toben heute in dir? Welche Anforderungen, Wünsche, Beschuldigungen und Vorwürfe findest du vor? Wenn du nicht nur wissen möchtest, wofür innere Konflikte gut sind sondern auch wissen möchtest, wie du damit umgehen kannst, dann bist du hier genau richtig.
Da ist er wieder, einer dieser Tage… Du weißt nicht, was du zuerst machen sollst, denn im Job stehen wichtige Dinge an und gleichzeitig ist natürlich auch der Freizeitstress ausgebrochen. Geburtstagseinladungen für deine Kinder stehen an für die du noch Geschenke besorgen musst, wichtige Projekte sind im Abschluss für die du noch dringend etwas fertig machen musst und gleichzeitig hat diese Woche dein Partner keine Zeit, die Kiddies ins Bett zu bringen, weil auch er Termine hat.
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Die willkommene Einladung für deinen inneren Stimmen!
Achtung – Bühne frei:
Ich hab es doch gleich gewusst, dass du das nicht hinkriegst!
Hallo, ich bin es, dein schlechtes Gewissen. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass du gerade echt viel zu wenig Zeit mit deinen Kindern verbringst… Ob sie sich so gut entwickeln werden?
Und was ist mit deinem Partner? Auch er hat es mal verdient, dass du Zeit mit ihm verbringst und dich für seine Themen interessierst.
Was ist überhaupt mit deinem Job? Magst du ihn nicht mehr? Ich dachte, du willst das unbedingt, verbringst aber dafür verdammt wenig Zeit dort…
Vergiss nicht, du hast drei unbeantwortete Nachrichten von angeblich wichtigen Freunden von dir. Sind sie dir nicht wichtig genug, dass du kurz mal mit ihnen telefonierst?
Und.so.weiter.und.so.fort.
Herzlich Willkommen bei deinem inneren Konflikt
Ich weiß ja nicht, was dir deine inneren Stimmen so mitteilen, aber das sind Beispiele von mir selbst und auch meiner Kundinnen, wie sie leider sehr oft vorkommen. Gerade wenn du diese Mehrfachbelastung rund um Familie und Beruf gut kennst, dann sind dir innere Konflikte nicht fremd. Ständig kämpfen wir darum, es irgendwie hinzukriegen und verzweifeln manchmal fast daran. Wir fangen an, uns zu überlegen, ob das die richtige Entscheidung war, ob wir das alles so gewollt haben und dass wir es uns überhaupt ganz anders vorgestellt haben.
Hier habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht für dich
Die schlechte Zuerst: diese inneren Konflikte sind normal und kommen so oder in ähnlicher Form immer wieder einmal vor. Es liegt daran, dass es einfach viel ist, was wir bewältigen und es manchmal unterschiedliche Ziele sind, die miteinander konkurrieren. Man wird es einfach nicht schaffen, die gleiche Zeit im Beruf zu investieren, die man vor der Familie hatte und gleichzeitig genauso viel Zeit mit der Familie zu verbringen, wie man es im Rahmen der Elternzeit getan hat. Das ist einfach so.
Die gute Nachricht aber lautet:
Diese inneren Konflikte bieten uns großartige Möglichkeiten
Mit Konflikten gibt es ja diese ganz besondere Eigenart der Negativ-Spirale. Also, dass wir es nicht gut schaffen, aus diesem Konflikt heraus zu kommen und irgendwann keinen Ausweg mehr sehen.
Genau hierfür möchte ich dir heute ein paar Ideen mit auf den Weg geben, die dir dabei helfen sollen, gelassener mit deinem Konflikt umzugehen, gelassener mit dir selbst umzugehen und daraus eine Chance zu machen und wieder in Bewegung zu kommen.
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Schritt: Gehe in die Rolle der Beobachterin
Nimm den inneren Konflikt, all die inneren Stimmen einfach einmal zur Kenntnis. Wer schreit und brüllt denn da alles? Welche Vorwürfe werden gemacht, welche Forderungen werden gestellt?Dies ist quasi eine Bestandsaufnahme der Situation, wie sie eben im Moment einfach ist.
Die dich im Moment frustriert, vielleicht wütend oder auch traurig macht.
All diese vielen Stimmen sind Teil von dir, sie repräsentieren deine Wünsche und deine Bedürfnisse. Das ist die Wahrheit und sie ist, wie sie ist. Punkt.
An dir ist nichts falsch und du selbst bist auch nicht das Problem. Jeder Mensch hat Bedürfnisse und Dinge, die ihm wichtig sind und dies sind eben deine und das ist auch gut so.
Bewerte bei diesem Schritt nicht, sondern nimm all diese Stimmen und den bestehenden Konflikt einfach einmal wahr. -
Schritt: Nutze die Chance
Was meine ich denn jetzt damit? Ein Konflikt ist doch einfach anstrengend, ermüdend und nervig, oder? Man will ihn einfach nur loswerden, richtig?
Aber anstatt genervt davon zu sein, könntest du auch versuchen, eine neue Sichtweise einzunehmen. Hast du Lust?
Denn dieser Konflikt möchte dir etwas sagen. Er teilt dir mit, was DIR wichtig ist. Er teilt dir mit, was es ist, was du gerne alles hättest, was deiner Vorstellung entspricht.
Nachdem du also alles wahrgenommen hast, überlege dir hier, was DU möchtest. Versuche hier, ganz bei dir zu bleiben und bei deinen eigenen Bedürfnissen.
Wer möchtest du sein?
Wie sieht denn so ein idealer Alltags-Tag aus?
Wer übernimmt welche Aufgaben?
Wie viel Zeit möchtest du dir wofür nehmen (Partner, Kinder Job)?
Wie viel Zeit möchtest du dir für dich selbst nehmen?
Wo läuft es noch nicht rund und du möchtest es anders gestalten? -
Schritt: Tu es
Jetzt hast du nicht nur ein genaues Bild über deine aktuelle Situation, sondern du weißt auch,was und wie du es selbst haben möchtest. Die beste Voraussetzung also, um die ersten Schritte zu setzen 🙂
Sprich mit deinem Partner, oder der Familie, was ihr tun könnt, um diese Veränderungen in Angriff zu nehmen.
Vielleicht hilft dir ein Plan für die Woche oder den Monat, damit du einen Überblick behältst.
Und sei dort präsent und anwesend, wo du gerade bist. Wenn du gerade im Job bist, denke nicht über all die anderen Dinge nach und wenn du gerade mit deinen Kindern spielst, schweife nicht in Gedanken zum Projekt ab. Dieser Fokus lässt sich trainieren.
Gehe die ersten Schritte, dir deine Bedürfnisse zu erfüllen. Und ja, manche kannst du vielleicht nicht gleich befriedigen. Aber durch den ersten Schritt hast du das Bedürfnis wahrgenommen und ernst genommen. Und damit sorgst du für Klarheit und gleichzeitig auch für Ruhe im Kopf. Denke immer daran: jede Stimme will gehört werden (Kinder sind ja da äußerst hartnäckig 😉 ) und manchmal reicht das schon.
Die Quintessenz
In dieser speziellen Phase in deinem Leben, in der du versuchst, alles unter einen Hut zu bekommen, was dir wichtig und wertvoll ist hast du die großartige Möglichkeit, dich noch ein wenig besser, vielleicht auf eine neue Art, kennenzulernen. Konflikte zeigen dir an manchen Punkten vielleicht deine Grenzen auf, aber sie zeigen dir vor allem, was dir besonders wichtig ist. Das ist unglaublich wertvoll. Du wirst vielleicht neue, kreative Seiten an dir entdecken beim Versuch, Lösungen zu finden.
Gleichzeitig verändert sich vielleicht auch schon der Blick auf die Menschen in deinem Umfeld mit ihren Bedürfnissen. Nicht in dem Sinne, dass du sie gleich befriedigen musst, sondern sie einfach nur als solche wahrnimmst. Aber viel wichtiger als das Verständnis den anderen gegenüber entgegenzubringen ist es, dir selbst gegenüber Verständnis aufzubringen. Sei nicht so hart zu dir selbst, urteile nicht so schnell über dich.
Sei achtsam und schaue gut auf deine Bedürfnisse und prüfe, in wie weit du ihnen nachkommen kannst.
Und höre gut hin, auf alle Stimmen in dir.
Anstatt zu sagen es geht nicht, kannst du dich fragen, wie es gehen kann.
Anstatt zu sagen ich schaff das alles nicht, frage dich, wie du es schaffen kannst.
Und wenn du jetzt das Gefühl hast, das kenn ich alles schon, frage dich doch einmal, was du heute daraus lernen kannst.
Kennst du diese inneren Konflikte beim Versuch, alles unter einen Hut zu bekommen?
Wie gehst du damit um?
Live the life you love!
Deine Katja
PS: Dieser Artikel ist entstanden für die Blogparade Konflikte als Chance von Christina Wenz. Es lohnt sich, auf ihrer Webseite vorbei zu schauen. Du findest dort die vielen wunderbaren Beiträge zum Thema Umgang mit Konflikten, und erfährst mehr darüber, wie Christina arbeitet. Sie hilft dabei, aus schwierigen Konfliktsituationen wieder herauszukommen und wieder zu mehr Wohlbefinden im Leben zu kommen.
Liebe Katja, ich danke Dir von Herzen für diesen tollen Beitrag zur Blogparade und Deine wertvollen Tipps – einfach super! Allein Deine Stimme ist eine entspannende Wohltat! Liebe Grüße, Christina Wenz
Gern geschehen, liebe Christina 🙂