Dies ist der zweite Teil einer kleinen Miniserie zu diesem Thema. Solltest du also den ersten Teil noch nicht gelesen haben, dann kannst du ihn hier finden. Es geht in Teil Eins um die Basis, um den Rahmen für ein gestärktes Selbst.
Den zweiten der drei Bausteine stelle ich dir heute hier vor.
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Dein Geist – Den Stress erleichtern statt verstärken
Wie du ja schon aus den paar Jährchen Lebenserfahrung weißt, besteht das Leben aus Ups and Downs, wie bei einem Trampolin. Es gibt Zeiten, die mühsam, furchtbar und teilweise ausweglos erscheinen und dann gibt es wieder die Zeiten, in denen du Bäume ausreißen könntest, gut drauf bist und dich einfach des Lebens freust.
Du kennst das. Es ist ein ständiges Auf und Ab.
Und genau das gehört zum Leben einfach dazu. Es gibt sie immer, diese zwei Seiten der Medaille. Und das Bild des Trampolins gefällt mir besonders gut. Es bedeutet nämlich, dass man ohne das Tief (bei dem neuer Schwung geholt wird) kein Hoch genießen kann. Wenn du im Trampolin stehst und nicht nach unten federst, geht es nicht besonders hoch hinauf, oder? (Dieses Bild habe ich aus dem wunderbaren Buch Die Bambusstrategie*)
[easy-tweet tweet=“Letztlich ist es einfach so. Ganz egal, wie du die Situation bewertest, ob besonders positiv oder negativ, die Situation bleibt, wie sie ist. “ via=“no“ usehashtags=“no“]
Ein wichtiger Punkt ist es also, dich in Gelassenheit und Akzeptanz zu üben. Dabei kann dich z.B. Yoga oder Meditation wunderbar unterstützen. Eine gewisse Gelassenheit hilft dir dabei, dich nicht gestresst zu fühlen und unter Druck zu geraten. Ich meine damit nicht, dass du gleichgültig werden sollst oder die berühmte Wurstigkeit entwickeln sollst. Es geht vielmehr darum, die Situation und auch deine negativen Gefühle so anzunehmen, wie sie sind.
Neben Gelassenheit und Akzeptanz, werden deine Ressourcen dir helfen, leichter durch den Alltag zu kommen.
Deine Ressourcen – was dir in schweren Zeiten hilft
Es wird dich nicht nur stärken, dass du deine Ressourcen und deine Kraftquellen, deine Stärken gut kennst, sondern genau dieses Wissen wirst du anzapfen können, wenn es dir einmal nicht so gut geht.
Was macht dich aus?
Was stärkt dich?
Welche Eigenschaften haben dir in deinem Leben bisher geholfen, durch schwierige Zeiten zu kommen?
Was ist dir wichtig?
Was macht dir Spaß und lädt deine Energiereserven schnell wieder auf?
Mit diesen Fragen kannst du schon mal einige deiner vielen Ressourcen wieder ans Tageslicht holen, die dir dann helfen werden, wenn es mal nicht so gut läuft. Wenn du dich wirklich gut kennst, kannst du deine innere Weisheit, deine Intuition anzapfen und dich leiten lassen.
Nein, das wird die schweren Zeiten nicht verhindern oder weg zaubern. Allerdings kann dies helfen, die schwierige Phase wesentlich zu verkürzen.
Die Stressverstärker machen deinen Alltag leichter oder schwerer
Und jetzt kommen wir zu dem Teil in diesem Baustein, der vielleicht am schwierigsten ist. Es geht jetzt um deine persönlichen Stressverstärker. Diese haben wir alle. Manche haben nur einen, die meisten haben eine Mischform von verschiedenen Stressverstärkern und ganz sicher haben sie alle Mütter (eigentlich alle Menschen).
Das sind Verhaltensmuster und Glaubenssätze, die wir uns unbewusst so richtig gut antrainiert haben. Manche davon sind dir vielleicht direkt bewusst, andere schlummern ein wenig im Verborgenen. Aber wovon rede ich denn da jetzt genau?
Perfektionismus:
Bist du jemand, der alles möglichst perfekt haben möchte? Der Haushalt, in der Arbeit, in der Außenwirkung, bei denen Hobbys? Diesen Zahn möchte ich dir gleich als erstes ziehen: Perfektionismus gibt es nicht. Ja, da hast du es. Wenn du merkst, dass du dazu neigst, dann hätte ich eine Idee für dich: Versuche doch morgen einmal, es einfach so gut zu machen, wie es dir möglich ist, ohne dich total zu verausgaben. Done is better than perfect. Lass die Fünf einfach mal gerade sein.
Altruismus:
Bist du jemand, für den es wichtig ist, dass es zuerst allen anderen gut geht bevor du dir selbst etwas gönnst? Dir ist es wichtig, dass du es allen Recht machst? Das bedeutet, dass du vermutlich, seit du arbeitende Mutter bist, deine Energiereserven gar nicht mehr aufladen kannst. Das bist du? Dann habe ich dir eine Idee: Sei dir selbst wichtig. Achte morgen doch einfach mal darauf, welches Bedürfnis DU hast. Und morgen ist dann der Tag, an dem du dir dieses Bedürfnis erfüllst. Und wenn es nur 5 Minuten Pause sind, in denen du nichts tust. Sei dir wichtig, nimm dich ernst und sei es dir wert, dass es dir gut gehen darf. Dann kannst du noch viel besser für all die anderen da sein.
Zeitfalle: Ja, hier kommt das berühmte: ich muss noch schnell… dann mach ich kurz noch… ich darf auf keinen Fall vergessen, nachher noch schnell… Immer schneller werden, immer mehr gleichzeitig erledigen. Puh, allein diese Worte zu schreiben strengt schon an. Hier bist du Zuhause? Dann könntest du morgen doch mal eine Aufgabe in Ruhe abarbeiten. Sei mit dem Fokus für die Zeit bei dieser einen Aufgabe. Denke nicht schon an die nächsten fünf Aufgaben. Sei im Jetzt und Hier. Dich in Achtsamkeit zu üben, wird dich hier wunderbar unterstützen. (Link zum Artikel)
Stark sein:
Ein echter Indianer kennt keinen Schmerz. Meine Kinder sollen nicht merken, wie es mir geht. Ich kann das nicht nach außen tragen, das geht niemanden etwas an. Was denken da die anderen? Kennst du das? Beschäftigt dich das auch? Weißt du was? Du könntest in den nächsten Tagen mal in dich hinein horchen, wem du so richtig vertraust. Wer ist deine absolute Vertrauensperson? Und dann, tadaa, vertrau dich ihr an. Lass Tränen rinnen, erzähle, wie es WIRKLICH in dir aussieht. Mal nur bei einem Thema. Und genieße das Gefühl, dass du dich hier fallen lassen kannst. Und zum Thema, dass die Kinder das nicht sehen sollen: Ich finde, es gehört zum Leben dazu und die Kinder können in angemessenem Rahmen erfahren, dass es uns auch nicht immer bombig geht. Wir dürfen hier Vorbild sein und zeigen, wie wir damit umgehen.
Leistung:
Ja, du musst noch mehr machen, damit du gesehen wirst. Und wenn du eigentlich schon völlig erledigt bist, dann gibst du immer noch Gas. Das finden die gut. Dann bekommst du Lob, oder? Hmmm… das geht ziemlich an die Substanz. Ich hätte da einen Vorschlag für dich: Teile deine Kräfte gut ein, priorisiere deine Aufgaben und gib bei den wichtigsten davon Vollgas. Und frage dich am Ende JEDEN Tages, was dir heute alles gelungen ist. Was hast du alles erledigt. Schenke dir ab jetzt selbst die Anerkennung, die du dir wünscht und verdient hast.
Humor:
Wie oft hast du ihn schon gehört, den Satz: Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Das Leben ist kein Ponyhof. Arbeit ist nunmal hart. Das klingt nicht nach Spaß und Leichtigkeit, oder? Gerade die Nachkriegsgeneration hat dies an die nächste Generation weiter gegeben. Aber du kannst damit heute schon aufhören. Gönn dir mehr Leichtigkeit und Spaß. Mach etwas Lustiges, sei albern mit den Kindern oder schau dir ein lustiges Video an. Und schön schmilzt das Stressgefühl, wie Erdbeereis im Hochsommer.
Meine Worte zum Schluss
Der Geist ist es also, um den sich heute hier alles dreht. All dies, über das du heute gelesen hast, wird dir helfen, mit dem Alltag besser umzugehen. Denn es geht hier darum, dass du akzeptierst, was ist, dass du erkennst, was dir hilft, um gut durch den Tag zu kommen. Vor allem geht es aber auch darum, diese antrainierten Muster, die schon so lange in uns sitzen, etwas zu hinterfragen. Hervorzukitzeln, was uns denn das Leben manchmal schwer macht und prüfen, wie wir dies ändern können.
Wichtig ist mir, dass du dir einzelne Dinge für dich heraus nimmst, bei denen du das Gefühl hast, sie können dir genau jetzt hilfreich sein. Du musst nicht alles auf einmal abarbeiten. Denn du willst ja keinen zusätzlichen Stress, oder?
Was ist es, was du dir dieses Mal mitnimmst für dich und dein Leben? Lässt du es uns in den Kommentaren wissen?
Wirst du dich um Gelassenheit und Akzeptanz kümmern und sehen, was du hier für dich tun kannst?
Kennst du dich und deine Ressourcen, deine Stärken schon? Oder ist es genau das, was dich neugierig gemacht hat?
Hast du dich in einem oder ein paar der Stressverstärker wieder gefunden? Welchen möchtest du als erstes verändern?
Im dritten und letzten Teil dieser Miniserie geht es um DICH. Uh, ja, da wird es furchtbar egoistisch zugehen. 🙂
Deine Katja
Live the life you love!
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Hallo liebe Katja Deine heutige Mail hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe weil ich mich in vielen Punktem genau so sehe im Moment bin ich kniekrank und mein Arzt hat mir absolutes Schonen verordnet Das kann ich gar nicht gerade heute hatte ich soviel vor, so mußte heute mein Mann meine dringenden Aufgaben erledigen. ich fühle mich so schlecht dabei weil ich eigentlich nie Arbeit abgebe ich bin auch keine gestresste Mama weil meine Mädels seit 5 Jahren ausgezogen sind und meine älteste Tochter mir gesagt hat ich brauch dich nicht mehr und sie kommt mich auch nicht besuchen. In meiner Kindheit war Krank sein verpönt meine Mama hat nie gezeigt das sie krank ist, ging auch nie zum Arzt, bis es zu spät war. Auch ich verdränge normalerweise, nur jetzt ist meine Angst stärker das ich länger ausfalle wenn ich jetzt nicht sofort stop mache .ich gebe auf meiner Arbeit 100% und hier so gut es geht. Ich habe mich trotzdem in deine Liste eingetragen weil ich neugierig bin. Ich tue viel für mich aber ich verurteile mich viel Ich mache mir Vorwürfe weil meine Tochter nichts mehr von mir wissen möchte Das tut so weh und ich kann mit niemandem darüber reden Mir wurde Egoismus vorgeworfen und ich wurde ausgelacht. Vielen Dank für deine treffende E-mail die mir Tränen in die Augen trieb. Ein schönes Wochenende es grüßt dich herzlich Stefanie
Vielen Dank für deine Zeilen, liebe Stefanie,
ich freue mich, wenn dir meine Mails weiterhelfen.
Wenn wir uns selbst weniger verurteilen, ist schon viel gewonnen. Daher ist der Teil mit der besten Freundin vielleicht hilfreich für dich. Also sei dir selbst eine gute Freundin und erwähne auch mal die positiven Seiten. All das, was du jeden Tag gibst und gibst und gibst. 100% und vielleicht auch mal mehr.
Denn auch du, wie all die großartigen Frauen und Mütter da draußen, bist einfach genau so richtig, wie du bist. Einzigartig und großartig! Vergiss das nicht.
Liebe Grüße, Katja