Woran liegt es eigentlich, dass gerade wir Mütter oft so gemein sind. Nein, nicht gemein zu anderen. Sondern gemein zu uns selbst? Und wieso bringen wir es gar nicht damit in Verbindung, dass es uns an Selbstliebe fehlt?
Haben wir das gelernt? Schauen wir uns das ab?
Immer wieder stelle ich fest, dass Mütter Schwierigkeiten damit haben, sich so anzunehmen und zu mögen, wie sie sind. So großartig, so wunderbar, so einzigartig.
Ja, halt, dich mein ich auch damit. Bist du dir dessen bewusst?
Und noch dazu sind wir besonders kreativ darin, dies zu tarnen hinter anderen Schwierigkeiten und Problemen in unserem Leben. Vielleicht findest du dich ja in dem einen oder anderen Thema hier wieder. Falls das so ist, lies auf jeden Fall weiter, denn du bekommst ein paar Hinweise, wie du etwas für dich tun kannst.
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Dahinter könnte fehlende Selbstliebe stecken
- Ich bin nicht … genug
Hier kannst du einsetzen, was immer du magst. Egal, ob du das Gefühl hast, du bist nicht gut genug, oder nicht schön genug, nicht schlank genug. Egal ob du denkst, du bist keine gute Mutter, Ehefrau, Mitarbeiterin oder Chefin. Irgendwie hast du immer das Gefühl, du hättest es noch besser machen können. So wie all die anderen, oder nicht? Die das alles hinkriegen.
- Ich bin schuld
Natürlich, wer sonst. Also das ist ja klar. Egal, was schief läuft und egal, wo miese Stimmung herrscht. Es liegt daran, dass du etwas getan oder gesagt hast, oder besser nicht gesagt oder getan hast. Da hättest du wohl mal besser aufpassen sollen…
- Was denken die anderen über mich?
Egal, ob die anderen einen schlechten Tag haben, müde sind oder es andere Gründe für ihr Verhalten gibt. Ihr Verhalten bezieht du in der Regel auf dich. Deine Schlussfolgerung ist gerne: ich habe wohl etwas falsches gesagt oder mich falsch verhalten und jetzt denken die das und das und auch noch das von mir. Und wie kann ich das wieder gut machen? Was hätte ich anders tun können? Willkommen im Gedankenkarussell.
- Die anderen mögen mich nicht mehr
Schließt sich dann direkt an, an den 3. Punkt. Denn so wie du dich verhalten hast, mögen die dich sicher nicht mehr.
Diese Angst, von anderen nicht gemocht zu werden, äußert sich auch gerne darin, dass du es allen recht machen möchtest und dich total verausgabst und verbiegst, um einen Konflikt oder schlechtes Gefühl beim Gegenüber zu vermeiden.
- Ich werde nicht gut behandelt von Freunden oder meinem Partner
Du fühlst dich in Beziehungen oder Partnerschaften öfters unwohl. Die anderen überschreiten deine Grenzen, nutzen dich aus oder behandeln dich respektlos. Dies ist ein Muster, was sich überall zu wiederholen scheint.
Was du über dich denkst, ist für andere spürbar
Das Problem an diesen Sichtweisen ist, dass dich diese klein machen. Diese Gedanken lassen dich klein und unsicher werden. Und wenn du diese negativen und abwertenden Gedanken ständig mit dir herumträgst, wird sich deine Ausstrahlung dementsprechend anpassen.
Deine Körperhaltung ist verändert, deine Sprache, dein Auftreten – all das passt sich deinen Gedanken an.
Wenn du dich selbst nicht magst, dir selbst nicht wichtig bist und respektlos mit dir selbst umgehst, werden die anderen sich dir anpassen.
Das gilt umgekehrt auch: Wenn jemand selbstsicher und mit Charisma vor dir steht, na dann wirst du auch dementsprechend handeln, mit ihm oder ihr sprechen und sie oder ihn mit Respekt behandeln, oder nicht?
Diese Gesetze gelten in beide Richtungen.
Neben dem Effekt, wie andere mit dir umgehen, kostet es aber auch einfach viel Kraft und Energie. Die Gedanken kommen nicht zur Ruhe. Es ist eine Negativspirale. Es beschäftigt dich den ganzen Tag, es bestimmt, wie du dich entscheidest und verhältst und du hast verdammt viel zu tun, um dies alles zu beachten.
Ich habe gute Nachrichten für dich
Die gute Nachricht aber lautet: Du kannst dich jederzeit, jetzt und hier, anfangen, dich in dich selbst zu verlieben.
Und vertrau mir, wenn du die ersten Schritte gehst, und die Effekte spürst, wirst du süchtig danach werden. 🙂
Und falls jetzt gleich dein innerer Kritiker, deine negative Stimme anfängt so Dinge zu sagen wie:
So willst du nicht werden. Menschen die sich mögen sind arrogant, selbstverliebt und überheblich. Keiner kann solche Menschen leiden und so willst du werden?
Dann kannst du beruhigt sein. Denn Selbstliebe hat nichts, aber auch gar nichts mit Arroganz und Überheblichkeit zu tun. Dies sind Klischees und ja, manche Menschen sind arrogant und überheblich, aber oft, weil sie furchtbar unsicher sind und dies mit ihrer Lautstärke versuchen, zu übertönen.
Selbstliebe kann ganz leise, heimlich, im stillen Kämmerlein anfangen zu wachsen. Du kannst damit anfangen, ohne laut in die Welt zu rufen, wie toll du dich findest. Das ist ja das Schöne. Es ist etwas, was du selbst genießen darfst.
Damit du gleich jetzt damit anfangen kannst, dich selbst kennen und lieben zu lernen, habe ich ein paar Ideen dabei, wie du anfangen kannst:
- Sei deine beste Freundin
Immer wieder, wenn du am Zweifeln bist, wenn du merkst, dass du in negativen Gedanken gefangen bist, stell dir Folgendes vor: Du bist deine beste Freundin. Was würde sie dir jetzt raten? Was würde sie zu dir sagen? Wie würde sie dir helfen?
- Blick in den Spiegel
Wann immer du dich im Spiegel oder im Fenster siehst. Halte kurz inne und sag leise zu dir selbst (gern auch laut, wenn du dich traust): Hey, ich mag dich!
- Verzeihe dir deine Fehler
Du hast wirklich einen Fehler gemacht? Etwas gesagt, was du nicht hättest sagen sollen? Dann entschuldige dich dafür und lass es ziehen. Mach dich nicht ewig fertig, denn so lange keine Zeitreisen erfunden werden, wirst du nicht zurückreisen und es ändern können. Lass nach einer aufrichtigen Entschuldigung los (vielleicht hilft dir Punkt 1 dabei)
- Raus aus der Opferhaltung
In Anlehnung an ein Sprichwort möchte ich es so ausdrücken: In der Opferhaltung zu sein ist wie im Schaukelstuhl zu sitzen, es bringt dich nirgendwo hin. 😉
Also Schluss mit „IMMER passiert mir das und das“, „NIE ist das…“. Schau dir an, was du tun kannst, was in deinem Einflussbereich liegt und werde aktiv. Und was glaubst du, wie gut es sich anfühlt, wenn du am Ende sagen kannst, Hey, heute ist es mir gelungen.
- Dankbarkeit, der Blick aufs Positive
Wann immer du in einer Negativspirale hängst, dann wechsle doch, wie beim Radiosender, einfach den Kanal. Du könntest dir überlegen: was habe ich heute schönes erlebt? Was lief heute gut?
Diese Übung empfehle ich dir sowieso einmal am Tag zu machen. Ich mach es abends vor dem Schlafen. Überlege dir, für was du dankbar bist. Was ist da alles in deinem Leben? Und finde drei Dinge (oder mehr). Dies hat einen enormen Effekt auf dein Leben.
Falls du noch mehr Anregungen möchtest, wie du dich selbst noch mehr lieben kannst, dann schau in meinem Beitrag hier nach. Dort findest du viele weitere Ideen und vor allem auch Gründe, warum sich Selbstliebe lohnt.
Meine Worte zum Schluss
Wenn du damit anfängst, muss ich dich allerdings noch warnen.
Denn dein Umfeld wird merken, dass sich etwas ändert. Sie werden darauf reagieren.
Aber du wirst merken, dass dies durchwegs positive Reaktionen sein werden. Es wird mehr Respekt in dein Leben kommen, du wirst Komplimente bekommen, du bist unabhängig von Anderen und wirst dich selbst mögen. Dein Selbstbewusstsein wird steigen.
Sollten sich dennoch Menschen von dir abwenden, oder dich mit Kritik konfrontieren, dann frage dich, ob das Menschen sind, die du in deinem Leben haben magst. Ob sie dir gut tun. Was du von Ihnen bekommst? Ich wette, du kannst jetzt ohnehin auf sie verzichten.
Ich hoffe, du bist nicht allzu sehr erschrocken, falls du dich in dem einen oder anderen negativen Gedanken wieder gefunden hast. Du kannst dir sicher sein, du bist nicht alleine damit. Ich denke, dass wir alle, du und ich und auch die anderen Frauen diese Gedanken kennen. Es steckt einfach in uns drin. Und denke immer daran: Du entscheidest, ob du dich in Zukunft magst und dein Leben genießen wirst, oder nicht.
Und jetzt schnapp dir eine der fünf Ideen für mehr Selbstliebe und lass dein Herz höher schlagen.
Deine Katja
Live the life you love!
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Hallo Katja,
der Tipp mit der besten Freundin find ich inspirierend. Danke dafür! Und das mit dem Spiegel kannte ich schon, habe es nur leider wieder vergessen bzw. verdrängt, weil es gar nicht so einfach ist, sich das selbst vor dem Spiegel zu sagen. Danke für die Erinnerung. Werde mich jetzt gleich vor den Spiegel begeben 🙂
LG
Petra