Sich selbst zu akzeptieren mit all den unterschiedlichen Facetten. Dies ist ein Versuch, zu erklären, warum dies so wichtig ist und sich die Mühe lohnt. Sich selbst zu akzeptieren als Voraussetzung für ein Leben, dass man liebt.
Hand aufs Herz: findest du dich selbst ok so wie du bist? Könntest du mir ruhig und voller Überzeugung sagen: „Katja, ich bin ok so wie ich bin. Mit all meinen unterschiedlichen Seiten, allem was mich ausmacht.“ Dann gratuliere ich dir und sage dir gleichzeitig, dass du nicht weiterlesen musst. Solltest du aber nicht frei von der Leber weg sagen können, dass du dich so annimmst, wie du bist, lohnt es sich vielleicht, weiterzulesen.
Sich selbst akzeptieren. Wenn man das geschafft hat, gibt es keine Unterscheidung mehr in schlecht und gut, sondern man ist wie man ist.
Podcast: Play in new window | Download
Subscribe: Apple Podcasts | RSS
Also bei mir gab es eine lange Zeit, in der ich so vieles an mir auszusetzen hatte, dass ich überhaupt nichts Positives mehr gesehen habe. Dort zuviel auf den Rippen, da hab ich es noch nicht weit genug gebracht, ich könnte eine bessere Mutter sein, meine Beiträge sind nicht gut genug, da habe ich mich zu wenig gekümmert und dort hätte ich mehr tun können, hoffentlich merkt niemand, wie ich wirklich bin, ich schäme mich für dies oder das…
Kommt dir das vielleicht bekannt vor? Das Problem ist dann, dass man ja nicht möchte, dass die Anderen das merken. Gleichzeitig hat man aber immer das Gefühl, dass sie einem eh auf die Schliche gekommen sind. Und schon hat man so richtig Stress und viele negative Gefühle. Der Fokus verschiebt sich, die gute Laune sinkt.
Man liest dann so Beiträge, wie leicht das doch gehen soll, sich selbst zu akzeptieren. Dort heißt es dann auch noch, dass all die vermeintlichen schlechten Seiten und Fehler auch zu etwas gut sein sollen. Und jetzt komm ich auch noch daher und schreib darüber. Warum? Weil ich es für einen der wichtigsten Bausteine halte, um sich weiterzuentwickeln. Aber dazu später mehr.
Woher kommt es, dass du dir schwer tust, dich selbst zu akzeptieren, wie du bist?
Um diese Frage zu klären möchte ich zunächst einen Blick darauf werfen, wieso es vielleicht gerade für dich so schwer ist, dich selbst so anzunehmen, wie du bist. Vielleicht hast du vor Kurzem meinen Beitrag über die inneren Antreiber gelesen. Im Grunde liegt dort der Hund begraben. In unserer Kindheit versuchen wir, uns so zu verhalten, wie wir glauben, dass es unsere Bezugspersonen oder Autoritätspersonen von uns erwarten. Denn wenn Kinder den Erwartungen entsprechen, erfahren sie im besten Fall Liebe und Akzeptanz. Also verhalten sie sich weiterhin so.
Verhalten wir uns als Kind aber auf eine andere Art und Weise und folgen vielleicht eigenen Bedürfnissen, kann es passieren, dass es für die Eltern oder andere wichtige Bezugspersonen ein nicht erwünschtes Verhalten ist. Und obwohl es vielleicht das Bedürfnis des Kindes ist, lernt es, diesen Bedürfnissen nicht zu folgen, um die Liebe nicht zu verlieren. Manchmal kommen dann noch Botschaften hinzu wie: du bist nicht höflich genug, du bist nicht schön genug, du bist nicht schlau genug, du bist nicht gut genug, etc.
Schon ist der Samen gesät, der wie ein schöner Baum wächst und gedeiht. Später düngen und gießen wir und Andere den Baum dann weiter und weiter und er wächst und wächst.
Stopp – hier muss ich einen kleinen Absatz einfügen. Es klingt fast so, als würde ich mit dem Finger auf die Eltern zeigen und ihnen die Schuld geben. Doch Eltern tun dies in den seltensten Fällen aus Boshaftigkeit. Es ist vielmehr so, dass auch sie selbst ihre Geschichte haben, ihre eigenen Erfahrungen gemacht haben und sich hier und da auch nicht immer selbst akzeptieren können. Daher können sie es auch nicht an die eigenen Kinder weitergeben. Ich bin mir im Grunde sicher, dass Eltern immer ihr Bestes geben und Gutes für ihr Kind wünschen.
Irgendwo habe ich den Spruch aufgeschnappt: Niemand übersteht die eigene Erziehung unbeschadet. Hierzu hab ich einen lustigen Beitrag gefunden, den du dir unbedingt anschauen musst, dauert auch nur ca. eine Minute:
Wie bereits erwähnt, sind es auch nicht nur die eigenen Eltern, die Einfluss darauf haben, wie sehr wir uns selbst akzeptieren und annehmen können. Es sind alle wichtigen Bezugspersonen: Freunde, Erzieher, Lehrer, Trainer, usw. Sie alle geben uns Feedback, ob wir gut so sind, wie wir sind. Ob wir liebenswert sind.
So entsteht über Jahre ein Bild über all unsere Schattenseiten, über all die vermeintlich schlechten Seiten, unsere Fehler, Ecken und Kanten.
Wie schaffst du es, dich selbst zu akzeptieren?
Sich selbst zu akzeptieren bedeutet, sich so anzunehmen, wie man ist. Damit dies überhaupt möglich ist, müssen all diese Schattenseiten gesehen werden. Denn erst, wenn ich all diese vermeintlich schlechten Seiten, all das Verhalten, was scheinbar nicht okay ist, all die Eigenschaften, für die ich mich vielleicht schäme, sehen kann, kann ich sie in einem nächsten Schritt annehmen und schließlich akzeptieren.
Uff, das ist ne harte Nuss.
Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, das passiert nicht gleich, nachdem du den Beitrag zu Ende gelesen hast. Nein, leider gibt es hier keine Zauberei. Ich selbst befinde mich auch noch auf dem Weg, aber ein Stück weit ist es mir schon gut gelungen.
Ich kann dir versprechen, dass es machbar ist. Es dauert aber seine Zeit. Und es kann schmerzhaft sein, hinter die Kulissen zu schauen. Nachzusehen, woher die Schatten kommen, wo sie ihren Ursprung haben. Sie überhaupt einmal als die eigenen Schatten wahrzunehmen. Wenn man sie dann aber wahrnimmt, passiert etwas Wunderbares. Man bekommt die Kontrolle über sie. Man versteht sich selbst, sein eigenes Verhalten besser und agiert nicht, wie fremdgesteuert. Man muss sich auch nicht mehr hinterher schämen, warum es mal wieder so gelaufen ist. Denn man kennt sich selbst und weiß, wie man tickt.
Sich selbst akzeptieren um glücklich zu werden
Wie ich schon angedeutet habe, halte ich die Selbst-Akzeptanz für den wichtigsten Baustein, wenn sich jemand weiter entwickeln möchte. Erst wenn du dich selbst kennst. wenn du deine Verhaltensweisen verstehst, all deine Ecken und Kanten kennst, hast du eine gute Basis, zu entscheiden, wo die Reise hingehen soll.
Für mich ist es zumindest dann eine Voraussetzung, wenn du nicht nur darauf aus bist, deine Schwächen ausmerzen möchtest, um mehr Anerkennung und Wertschätzung von außen bekommen möchtest. Wenn du also dahin kommen möchtest, dass du dir diese Anerkennung selbst geben kannst. Indem du dich so gut findest, wie du bist. Damit du ein Leben leben kannst, was du liebst.
Dich selbst akzeptieren. Dich selbst so annehmen, wie du bist.
Auf diesem Wege kannst du dich selbst glücklich machen. Du kannst deine Bedürfnisse, deine Stärken und deine Schwächen gut einschätzen und dir so deine Träume und Visionen erfüllen.
Fragen, die dir auf diesem Weg helfen können:
Welche Eigenschaften sind es, die du nur schwer oder gar nicht akzeptieren kannst an dir selbst?
Hast du bestimmte Erfahrungen damit gemacht? Hast du entsprechendes Feedback oder Rückmeldungen erhalten?
Gibt es etwas davon, was du ändern möchtest?
Was unterstützt dich sonst dabei, Dinge zu akzeptieren, die du nicht ändern kannst?
Was sind denn jetzt schon deine positiven Eigenschaften? Was magst du besonders gern an dir?
Eines möchte ich dir unbedingt noch mitgeben, bevor du jetzt mit dem Lesen aufhörst:
Du bist, wie du bist und das ist gut so!
Live the life you love!
Deine Katja
Sehr interessanter Artikel! Danke schön!