Lieben was ist – Byron Katie
Ich weiß nicht, wie es dir geht, wenn du diesen Titel liest oder hörst, aber mich hat er gleich gepackt. Denn wie schön muss es sein, wenn man nicht mehr hadert, interpretiert, und grübelt, was es wohl zu bedeuten hat, etc…
Ich weiß, für manche kommt da gleich eine Ablehnung hoch – Ich kann doch nicht alles so lieben, wie es ist – was ist denn dann mit all den grausigen Dingen auf dieser Welt…
Doch mich hat es nicht los gelassen. Warum? Es geht nicht darum, sich alles schön zu reden – sondern es geht letzten Endes darum, zu akzeptieren. Nicht mehr mit der Wirklichkeit zu streiten.
Das Buch heißt Lieben was ist.
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Leiden ist eine freiwillige Entscheidung
Mit The Work hat Byron Katie ein tolles Selbstcoaching-Tool geschaffen, mit dem du jederzeit deine Gedanken auf den Prüfstand stellen kannst. So wirst du ermächtigt, selbst die Lösung zu finden und die Situation so anzunehmen, wie sie eben nun einmal ist.
Ihr Ansatz, den ich anfangs nur schwer verdauen konnte, ist: Leiden ist eine freiwillige Entscheidung. Bämm… Ich kann mich erinnern, dass ich mich gegen diesen Gedanken eine Zeit lang gewehrt habe, denn das kann ja wohl nicht sein. Aber wenn ich auf meine eigene Vergangenheit zurückblicke, dann ja: Ich kenne das. Ich habe gelitten, weil etwas passiert ist. Ich habe gelitten, weil jemand was gesagt hat zu mir oder auf eine bestimmte Art und Weise reagiert hat. Das kennst du vielleicht auch von dir. Das ewige grübeln…
Aber heute sehe ich es anders: Wie wir wissen erzeugen unsere Gedanken Gefühle und diese wiederum Reaktionen die ein entsprechendes Ergebnis zur Folge haben. Ja, über unsere Gedanken steuern wir, ob wir leiden oder nicht. Es bedeutet, dass du nicht leidest, weil etwas passiert ist, sondern aufgrund deiner Gedanken dazu.
Es erfordert Übung und ein intensives Auseinandersetzen mit sich selbst. Und nein, das ist nicht immer angenehm, aber mittlerweile kann ich diesen Satz voll unterschreiben.
Realität ist einfach. Sie ist, wie sie ist.
Sie sagt weiter: „Leiden ist ein Alarm, der uns warnt, dass wir unsere Mitte verlassen haben.“ Und genau das erzeugt Stress, negative Gedanken und Leiden. „Wir leiden nur dann, wenn unsere Überzeugung mit dem, was ist, im Widerstreit liegt.“ „Die anderen sollten…“ „Ich sollte…“ Das ist auf Dauer deprimierend. „Wenn ich mit der Realität streite, kann ich nur verlieren – und das in jedem einzelnen Fall.“
Realität ist einfach. Sie ist, wie sie ist.
Und nein, es heißt nicht, mit allem einverstanden zu sein. Es bedeutet aber, nicht mehr dagegen anzukämpfen und verwirrt zu sein. Denn das tut weh. Wenn du anfängst, zu lieben was ist, dann wirst du frei, dann wirst du freundlich und furchtlos.
Und es ist einfach so LOGISCH – denn ich kann ja immer nur mich und meine Sichtweise prüfen und ändern – niemals das im Außen oder gar jemand anderen.
„Wenn Sie ihr Leben führen, und ich in Gedanken ebenfalls ihr Leben führe, wer lebt dann meines? Wenn ich mich in Gedanken mit ihren Angelegenheiten beschäftige dann hält mich das davon ab, in meinem eigenen Leben anwendend zu sein. Ich bin getrennt von mir selbst. Und ich frag mich, wieso mein Leben nicht funktioniert.“ Sowas von on the point. Dem kann ich nichts hinzufügen.
Ihr Credo ist ein ganz herrliches:
[easy-tweet tweet=“Ein Gedanke ist harmlos, solange wir ihm nicht glauben.“ via=“no“ usehashtags=“no“]
Gedanken sind einfach da. Sie kommen und gehen wie die Wolken am Himmel. Erst wenn wir uns daran festklammern und glauben, sie sind wahr, fängt das Leiden an. Es entsteht eine Geschichte, eine Story, die wir uns erzählen. Unsere Interpretation zu den Anderen „Er hat sich schon so lange nicht mehr gemeldet….“ „…Der Blick, den sie mir zugeworfen hat…“
Und die spannende Frage jetzt ist: Wer wärst du ohne diese GEschichte(n)? Wie würdest du dich fühlen? Wie verhalten?
Und ja, das ist schmerzvoll. Denn dann kann ich die Schuld nicht mehr anderen zuschieben, sondern muss mich fragen, was mein Anteil ist. Und ich bekomme plötzlich die Chance, etwas zu verändern. Nicht mehr zu leiden.
Was ich über andere denke oder sage, sagt IMMER mehr über mich aus, als über andere. Prüfe deine Gedanken. Prüfe den Schmerz. Was sagt er über dich?
Die 4 Fragen
Byron Katie hat 4 Fragen entwickelt, mit denen du den Prozess immer und immer wieder durchführen kannst.
- Ist es wahr?
- Kannst du wirklich sicher sein, dass es wahr ist?
- Wie reagierst du auf diesen Gedanken?
- Wer wäre ich ohne diese GEdanken?
Dann folgt die Umkehrung
Mein Fazit
In diesem Buch gibt es so viele großartige Beispiele, wie Katie den Prozess mit KundInnen durchgeht. Und ich verspreche dir, du wirst dich beim Lesen ganz oft wiederfinden mit deinen eigenen Themen und Geschichten. So ging es mir. Daher kannst du das Buch immer wieder hernehmen, immer wieder reinlesen und deine eigenen Gedanken überprüfen.
So kannst du die Realität so nehmen, wie sie tatsächlich ist.
Eine absolute Empfehlung. Und danke, liebe Byron Katie, dass es dich gibt. Danke, dass du deinen Ansatz weiter gegeben hast. Ich denke, es ist so wertvoll. Zumindest war es das in meinem Leben. Es hat mich verändert und auch die Art, wie ich arbeite.
Get the life you love!
Deine Katja
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