Diese Woche schreibe ich zu genau diesem Thema, weil Susanne in ihrem Blog emotures dazu aufgerufen hat.
Du kannst den Artikel wie immer, natürlich auch gerne hören:
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Wie uns alle, beschäftigt mich dieses Thema natürlich auch immer wieder. Es ist eines, was uns alle nicht wirklich los lässt, denn wir alle gieren nach immer mehr Zeit. Man hat immer wieder das Gefühl, es ist zu wenig Zeit.
Aber unsere Tage sind begrenzt, sie bestehen aus 24 Stunden. Nicht mehr, und nicht weniger.
Mehr Zeit finden ist da schlichtweg nicht möglich. Ganz egal, wie sehr ich das möchte, mir wünsche oder es dringend bräuchte.
Was genau bedeutet die Frage: Wie finde ich mehr Zeit?
Hier geht es um Bedürfnisse, soviel ist klar. Aber ist das mehr an Zeit eine, die ich gerne für mich hätte? Oder für wichtige Projekte? Ist gemeint, wie kann ich die Zeit besser nutzen?
Während ich so darüber nachdenke habe ich für mich eine Antwort gefunden:
Ich habe immer dann das Gefühl, zuwenig Zeit zu haben, wenn es drunter und drüber geht. Wenn mein Alltag vom Chaos regiert wird. Alle Mamis unter uns wissen jetzt, dass das durchaus öfters einmal vorkommt 😉
Gerade wir Frauen haben ja in unserem Alltag so viele Rollen und Hüte auf, dass man manchmal nicht mehr weiß, wo vorne und hinten ist, hab ich recht?
Ich gehe mal davon aus, dass auch du in deinem Alltag soviel Aufgaben und Rollen einnimmst, dass es manchmal schwierig ist, die Zeit richtig einzuteilen, oder?
Ich bin z.B. Frau, Mutter, Unternehmerin, Coach, Seminarleiterin, Beraterin, Ehefrau, Schwägerin, Familienbegleiterin, Hausfrau, Schwester, Tochter, Geliebte, Kollegin, Schülerin, Trainerin, Praktikantin und wenn ich noch eine gewisse Zeit überlege, fallen mir sicher noch mehr Rollen ein. Wenn ich mich also nicht verzählt habe, sind das alleine 17! Rollen. Diese füllen mein Leben aus! 17? Ist das echt wahr? Wow, das schockiert mich immer wieder. Und jede dieser Rollen hat Aufgaben, Anforderungen, Verantwortungen, die ich erfüllen möchte und muss. Ja klar, nicht jeden Tag sind all diese Rollen präsent, aber an einem ganz normalen Arbeitstag können es schon gut und gerne 9-10 sein. Würde ich jetzt noch die Tätigkeiten dazu schreiben, die ich pro Rolle ausführe, würde das hier eine endlos-Liste werden.
Wie bekommt man das alles unter einen Hut? Wie geht das?
Du siehst, es ist also völlig normal, dass man das Gefühl hat, keine Zeit zu haben.
Planung vs. Spontanität – who is the winner?
Das bringt mich auch gleich zu der Frage, ob ich auch etwas spontan mache oder nur geplant. Ehrlich? Ohne Planung funkioniert es bei mir nur mit sehr viel Stress.
Ich weiß nicht, ob du dich da besser organisierst, oder ob du keinen Plan brauchst, aber ich brauche einen Plan. Denn was tu ich da?
Ich habe mir ein Flow Chart erstellt, mit meinen großen Zielen. Diese habe ich in einzelne Schritte aufgedröselt und so in meine Monats, bzw. Wochenplanung übertragen. Das alleine gibt mir eine tolle Struktur, an der ich mich festhalten kann. Sollte dann meine Motivation mal nicht da sein, brauche ich nur auf mein Flowchart schauen und sehe das Big Picture vor mir: das Ziel, für das ich arbeite.
So setze ich mich also jeden Montag hin, und schau mir an, was in dieser Woche anliegt und setze mir Tagesziele. Ein bis zwei Ziele pro Tag, was ich erledigt haben möchte, und trage diese und all meine Termine in den Wochenplaner ein. Und hier ist auch Platz für all meine Rollen. Denn sie bekommen hier ihren Platz und ihren Raum. So stehen die beruflichen und privaten ToDos in meinem Wochenplan.
So habe ich also den Wochenfokus und sehe all meine Termine auf einen Blick.
Das alleine reicht mir aber noch nicht, denn an meiner Pinnwand habe ich zusätzlich noch zwei Felder: Ziel heute und Ziel morgen.
Für mich hat sich das gut bewährt, denn so fokussiere ich mich gleich zu Beginn des Tages auf dieses Ziel. So passiert es, dass ich dann meistens Zeit übrig habe und dann entweder an dem Ziel für morgen schon arbeiten kann oder aber mir auch einmal Zeit für mich nehmen und es einfach nur genießen kann, dass ich mein Tages-Soll erreicht habe.
Wenig Zeit als Ausrede? Hallo Aufschieberitis!
Manchmal ist der Ausspruch: ich habe keine Zeit auch eine Ausrede. Wir verwenden sie manchmal, wenn wir unangenehme oder anstrengende Dinge nicht angehen möchten. Fehlende Zeit kann also auch eine Ausrede für Aufschieberitis sein.
Tja, erst vor kurzem habe ich bereits dazu einen Artikel verfasst und ich denke, es gibt zwei Tipps, die ich hier noch einmal in Kürze aufführen kann, sollte das bei dir einmal vorkommen:
- Schnüre die Pakete so klein, dass es ohne großen Aufwand und mit möglichst wenig Mühe möglich ist, diese abzuarbeiten. Also z.B. heute befasse ich mich 5 Minuten damit, meine Ablage zu machen, anstatt: heute muss die ganze Ablage erledigt werden.
- Solltest du doch einmal aufgeschoben haben, weil dir etwas dazwischen kam, dann gilt: am nächsten Tag weitermachen, als wäre nichts gewesen. Als hätte es nie eine Pause gegeben.
Woran merkst du, dass dir Zeit verloren gegangen ist?
Wie reagierst du dann darauf?
Ich merke es immer dann, wenn ich mir etwas vorgenommen oder geplant habe und es nicht so eintrifft. So zum Beispiel heute früh. Irgendwie habe ich verschwitzt, dass der Kindergarten heute geschlossen hat und so meine Kinder zu Hause bleiben. Da bereits letzte Woche meine Kleine wg. Fieber zu Hause geblieben ist, ist einiges zusammengekommen was noch erledigt werden muss. Klar, ich bin selbst schuld, denn ich habe schlicht vergessen, eine Betreuung zu organisieren, aber das ist eben das Leben, oder nicht? Ungeplante Dinge treffen ein und wir müssen irgendwie damit umgehen. Aber das heute hat gründlich genervt. Einfach weil ich es vergessen hatte zu organisieren. Weil dies ein Fehler meinerseits war, der mir nicht hätte passieren müssen. Zusätzlich zum Ärger wusste ich, ohje, es ist soviel zu tun in dieser Woche, wie soll ich das bloß alles hinkriegen?
Wie habe ich darauf reagiert?
Wie es der Zufall will, habe ich gestern eine tolle Podcast-Folge von Andrea Giesler zum Thema Umgang mit Stress gehört, in der von einer 90-Sekunden-Regel die Rede war. Erst den Ärger benennen, dann 90 Sekunden lang sich auf den eigenen Atem konzentrieren und beim Einatmen „Ein“ denken und beim Ausatmen „Aus“. Erster Selbstversuch hat prima geklappt, der Ärger war erst einmal verflogen und ich habe mir überlegt, wie ich aus der Nummer wieder rauskomme. Also habe ich all meine Kontakte angerufen und um Betreuung für meine Kinder gebeten. Und siehe da, meine liebe Schwägerin hatte Zeit und hat angeboten, vorbeizukommen. Gut, Problem gelöst, Zeit „gefunden“ 🙂
Mein Fazit
Zeit finden? Planung ist für mich die einzig wirkungsvolle Strategie
Mehr Zeit zu finden impliziert, dass Zeit gesucht wird, aber wenn ich alles mit einer gewissen Planung und Struktur gut organisiere, dann muss ich nicht suchen und finden. Dann bekomme ich einfach durch die gute Organisation Zeit geschenkt.
Und falls doch ungeplante Dinge eintreten, oder etwas nicht so stattfinden kann, wie gedacht, dann muss auch ich manchmal nach Zeit suchen. Dann gilt es, auf das Ereignis zu reagieren und neu zu organisieren. Aufstehen, Krönchen richten und weitergehen 😉 Es ist kein Beinbruch und es kommt im Leben immer wieder vor. Die 90-Sekunden-Regel ist für mich ein super Ansatz, um nicht im Jammern und Schimpfen zu verharren, sondern um wieder zurück auf Spur zu kommen.
Bekommst du auch durch gute Organisation Zeit „geschenkt“? Falls das eintrifft, dann gilt es, dies wahrzunehmen:
Wow, ich habe Zeit! Wie schön ist das!
Tu dir dann einen Gefallen und nutze diese Zeit sorgsam, vielleicht sogar einfach für dich selbst:
Du könntest dann spontan die Dinge machen, auf die du jetzt gerade Lust hast:
Endlich die letzten Urlaubsfotos organisieren,
Lesen,
Spazieren,
Shoppen,
NICHTS TUN,
was immer dir gut tut. 🙂
Live the life you love!
Deine Katja
Wie findest du mehr Zeit?
Hast du eine Strategie, die du mir und den anderen Lesern gerne verraten möchtest?
Dann schreibe doch gleich hier unten in den Kommentaren etwas dazu.
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Liebe Katja, da sprichst Du einem Planungs-Freak wie mir aus der Seele! Manchmal nervt mich das planen, dann lasse ich es eine Weile schleifen und merke dann, wie meine Zeit sich davon gestohlen hat. Ein guter Jahres- und Wochenplan sind für meine innere Gelassenheit essentiell. Danke für den schönen Impuls 🙂 Sandra
Bitteschön, liebe Sandra 🙂
Ja, die fehlende Planung holt einen dann doch wieder ein. Schön zu lesen, dass ich damit nicht alleine bin 🙂
Liebe Grüße,
Katja
Liebe Katja,
ein toller Artikel, danke schön!
Mir fällt spontan noch als Ergänzung mein Projekt-Kanban ein: Ich habe eine Tafel über meinem Schreibtisch hängen, daran hängen Kärtchen mit meinen Projekten – sortiert in die Felder „anstehend“, „aktuell“, „fertig“ und „geparkt“. Wenn ich da Anfang der Woche merke, dass mir zu viele lose Fäden im Kopf herum spuken, hilft es mir sehr, bewusst einige Projekte für diese Woche zu parken.
Manchmal gestehe ich mir sogar zu, dass diese Woche einfach keine Zeit für eine bestimmte Rolle ist. Bei manchen kleineren Rollen muss das ja auch wirklich nicht immer sein. Und dann kann man die damit verbundenen Verpflichtungen einfach mal eine Weile „vergessen“ und das Chaos ist wieder ein Stück kleiner geworden.
Ich muss halt nur ein System haben, das mich daran erinnert, die geparkten Rollen und Projekte wieder aufzunehmen.
Liebe Grüße!
Rike
Danke für deinen tollen Input, liebe Rike!
Das Projekt-Kanban ist sicher eine tolle Möglichkeit. Was ich an meinem Flow Chart so liebe, ist zu sehen, wie weit ich schon vorwärts gekommen bin. Es ist quasi wie eine Landkarte, bei der ich erkennen kann, wie weit es noch bis zum Ziel ist. Deswegen funktioniert es für mich und meine Motivation so prima 🙂
Mit den Rollen hast du sicherlich Recht. Man hat einen gewissen Spielraum, und man kann sich bewusst für oder gegen eine Rolle entscheiden. Sofern sie einem alle bewusst sind 😉
Liebe Grüße,
Katja
Liebe Katja,
ich habe das Projekt-Kanban tatsächlich zusätzlich zur anderen Planung. Irgendwie habe ich gerade als Studentin oder als Selbstständige sonst an der Stelle immer wichtige Dinge aus den Augen verloren – oder wollte einfach zu viel auf einmal machen. 🙂
Liebe Katja,
vielen Dank für Deine Erwähnung meines Podcasts 🙂 Super, dass mein Gast, Klaus Pertl, mit seinem Tipp direkt helfen konnte!
Ich organisiere mir zum Beispiel mehr Zeit dadurch, dass ich mein Essen & meine Küche plane und einmal pro Woche entsprechend alles einkaufe. Eventuell benötige ich unter der Woche noch mal etwas frisches Obst oder so. Aber eigentlich ist erst mal alles gekauft. Die Einkäufe erledige ich so „kompakt“ und relativ schnell. Bleibt mehr Zeit für anderes 🙂
Liebe Grüße, Andrea
Aber gerne doch, liebe Andrea 🙂
Vielen Dank für deinen Tipp. Eine gute Essens- und Einkaufsplanung hilft wirklich, Zeit zu sparen. Und Nerven! Was ist das doch manchmal für ein Stress, wenn man sich 5 Minuten vor 12 entscheiden soll, was man heute kocht 😉
Liebe Grüße,
Katja
Liebe Katja,
vielen Dank noch mal, dass du dich an meiner Blogparade „Endlich Zeit finden“ beteiligt hast! Du und deine Blogleser finden jetzt alle 33 Blogartikel in meinem Resümee-Beitrag 7 wertvolle Gedanken über die Zeit, die du kennen solltest
http://emotures.de/allgemein/7-wertvolle-gedanken-ueber-die-zeit-die-du-kennen-solltest
Im August erscheint zu der Blogparade ein e-book, in dem ich alle Blogartikel strukturiert aufbereite und auch dir gerne zur Verfügung stelle. Denn das Thema „Zeit“ beschäftigt uns alle – in verschiedenen Lebensbereichen. Über neue Ideen, Erfahrungen anderer und ganz praktische Tipps können wir hoffentlich künftig alle mehr „Zeit finden“, „Zeit haben“ oder „Zeit gewinnen“.
In diesem Sinne wünsche ich dir viel wertvolle Zeit für die wichtigen Dinge im Leben. Ganz herzliche Grüße schickt dir,
deine Susanne
Liebe Susanne, gern geschehen 🙂
Da ist so viel Wertvolles zusammengekommen, dass sich jede und jeder die für sich passenden Tipps mitnehmen kann. Ich freue mich schon auf das eBook!
Liebe Grüße, Katja