Die Gedanken sind frei…
Das ist wohl ein Zitat, oder besser ein Lied, was du auch kennst, oder? Ohje, jetzt hab ich einen Ohrwurm… 😉
Dieses Jahr ist der Sommer wirklich ein Wahnsinn, oder? Bist du auch schon im Urlaub gewesen oder hast du ihn noch vor dir?
Ich war gerade zwei Wochen im Urlaub und habe es so richtig genossen, die Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Faul sein, schwimmen, Sonne baden, Spaß haben und auch einfach mal nichts tun. Die Gedanken ziehen lassen. Ja, das braucht ein paar Tage, bis man sich eingefunden hat, aber dann klappt es doch ganz gut. Zumindest bei mir. Kannst du das auch? Sozusagen Löcher in die Luft starren und die Gedanken treiben lassen?
Urlaub ist auch immer eine gute Zeit um Bücher zu lesen. Bei mir war dieses Mal The inside out Revolution dabei von Michael Neill (lucky you, das Buch gibt es jetzt auch auf deutsch 😉 ). Er stellt ein paar Theorien vor, wie du dein Leben für immer verändern kannst. Und eines der Prinzipien, von denen er spricht ist die Macht der Gedanken.
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Du bist einen Gedanken davon entfernt, eine lebensverändernde Erfahrung zu machen
Michael Neill zitiert ganz zu Beginn Syd Banks, der sagte, dass du immer einen Gedanken entfernt bist davon, glücklich zu sein. Und genauso bist du auch einen Gedanken davon entfernt, unglücklich zu sein. Das Geheimnis des Ganzen sind deine eigenen Gedanken.
Bämm… das saß. Es soll so leicht sein? Nur ein Gedanke, der mich dazu bringt, glücklich zu sein oder zu werden? Heißt das im Umkehrschluss, dass ich selbst schuld bin, wenn ich nicht glücklich bin?
Meine Kinder lagen neben mir und haben geschlafen, während ich das las und ich starrte in den Pool und dachte eine ganze Weile lang darüber nach…
Und dann kam es: verdammt, er hat Recht!
Ja, ich bin darauf gefasst, dass du jetzt vielleicht protestierst, weil du gerade in einer wirklich schwierigen Situation steckst, die dir vielleicht sogar den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Aber trotzdem, du bist es, der selbst entscheidet. Du nimmst eine Situation wahr, greifst auf deinen Schatz an Erfahrungen zurück und lässt noch deine Werte einfließen und dann bewertest die Situation auf deine Art und Weise.
Genau hier liegt der Schlüssel zum Glück oder Unglück.
Bist du dir dessen bewusst, dass deine Gedankenwelt veränderbar ist?
Wenn du mich schon etwas kennst, dann weißt du, dass ich immer wieder gern das Beispiel eines Mobiles verwende. Alle Teile sind schön ausbalanciert und wenn man nur ein Teil etwas verändert, anstößt, hinzufügt oder weg nimmt, dann ändert sich das ganze Mobile.
Und genau so leicht ist es! Du hast die Macht, alles zu verändern.
Das klingt jetzt ziemlich pathetisch, aber im Grunde stimmt es.
Wie du die Welt wahrnimmst, was du glaubst, was alles passieren kann oder nicht, bestimmt deinen Gemütszustand und auch deine Zukunft.
Wichtige Fragen, die sich in diesem Zusammenhang stellen, sind doch Folgende:
Ist das Problem tatsächlich ein immer andauerndes Problem oder stecken Chancen für Veränderungen drin?
Ist das Geschehene ein Grund, sich selbst runter zu machen und sich schlecht zu fühlen und zu verkriechen oder aber eine Möglichkeit, etwas zu lernen, eine Erfahrung zu machen und daran zu wachsen?
Gedanken sind unendlich verfügbar
Das Beste daran ist ja sowieso, dass du endlos viele Gedanken hast – sie sind nicht begrenzt.
Es gibt hier keinen Ausverkauf nach dem Motto: noch 100 Stück zu haben! Wählen Sie weise! Denken Sie nicht zu viel, es sind nur noch 100 da!
Es bedeutet für dich, für mich, für uns alle, dass wir unendlich viele Gedanken haben können. Jedes Mal aufs Neue die Chance auf eine neue Lebenserfahrung. Du bist einen Gedanken davon entfernt, alles zu verändern. Einen Gedanken von der nächsten Entscheidung entfernt, die lebensverändernd sein kann.
Jetzt kommt der vielleicht für dich unangenehme Teil: du musst selbst darüber entscheiden. Du musst immer wieder raus aus deiner Komfortzone und dich für wirklich neue Gedanken entscheiden. Komfortzonenstretching betreiben.
Oder aber, es bleibt alles so wie gehabt. Der gleiche Gedankenstrudel, der dir selbst eh schon bekannt ist. Der sich zwar nicht wirklich gut anfühlt, aber so ist das eben.
Steckst du gerade in einem Tief?
Egal ob selbstgewählt, oder nicht: Was tust du als nächstes? Wie bewertest du die Situation?
Ok, um den vielen Mails vorzubeugen, dass man ja nicht immer alles schön reden kann:
Ich persönlich glaube, man kann immer etwas Positives finden an einer Situation. Damit mache ich mich vielleicht nicht gerade beliebt, aber ja, man kann immer an einer Situation wachsen. Man kann immer etwas lernen, man kann neue Seiten an sich entdecken und man kann vor allem damit starten, die eigenen Bedürfnisse und Gefühle erst einmal nur als existent wahrzunehmen. Das alles gehört für mich zu dem Positiven dazu.
Denn hier liegt in meinen Augen schon einmal ein großes Problem. Wir werden mit einem Problem, einer Krise, einem Schicksalsschlag konfrontiert und nehmen uns keine Zeit, wahrzunehmen, was unsere Gefühlswelt dazu sagt.
Wie geht es dir damit?
Ist es dir egal?
Bist du traurig, wütend, verletzt?
Wir erlauben uns meistens nicht einmal, diesen Ministep zu gehen und uns selbst zu spüren. Wir wischen diese Gedanken weg anstatt sie zuzulassen. Wir sind sofort damit beschäftigt, die übernächsten Schritte zu tun, anstatt auf uns selbst zu schauen und bei uns anzufangen.
Wir lassen die Gesellschaft mit ihren Normen und Werten und unseren Glaubenssätzen darüber entscheiden, wie es uns zu gehen hat. Und wir rauben uns damit völlig neue Erfahrungen.
Wer weiß: gibt es nur schwarz und weiß? Oder gibt es da noch die ganzen Farben des Regenbogens und noch ein paar mehr?
Hast du Lust mit mir zu spielen? Hast du Lust, dein Leben zu verändern?
Dann probiere es aus.
Das Experiment:
Was auch immer gerade passiert: lass verschiedene Gedanken zu.
Lass deine üblichen Gedanken einmal weg, die sind dir ja sowieso schon bekannt. 🙂
Frag dich einmal, was eine neue Sichtweise dazu wäre? Was wäre vielleicht auch ein total verrückter Gedanke?
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Wahrnehmen der Situation und der Gefühle / Bedürfnisse
Nimm war, was deine Gefühle sind: gibt es Ärger? Wut? Trauer? Ekel? Lähmung? Freude?
Auch wenn diese Bilanz negativ ist und vielleicht auch erschreckend ist, bewerte sie noch nicht. Nimm sie einfach wahr. Schreibe sie dir auf, damit schaffst du Klarheit.
Es geht nicht darum, die negativen Gefühle nicht mehr zuzulassen. Ganz im Gegenteil, nimm die momentane Situation mit all den vorkommenden Gefühlen wahr. Wische sie nicht weg, nimm sie an, als etwas im Moment Gegebenes. All die Gefühle, die du hast, sind erlaubt!
Pfeif auf all die Normen und „es sollte aber so sein“ oder „es sollte sich so anfühlen“. Du fühlst, was du fühlst. Punkt. -
Ein neuer Gedanke
Jetzt kommt der neue Teil:
Was könnte ein neuer Gedanke hierzu sein? Fällt dir einer ein?
Was könntest du dennoch jetzt tun?
Was könnte ein positiver Aspekt daran sein?
Wie könntest du an dieser Situation wachsen?
Was darfst du dadurch lernen?
Was könnte dir helfen?
Frage dich total verrückte und andere Fragen als die, die du dir sonst stellst.
Denke quer und verrückt, es sind ja nur Gedanken.
Damit richtest du nichts an, spiele einfach ein wenig damit. Und verwerfen kannst du sie immer noch. -
Handeln
Nachdem du die Situation und deine Gedanken wahrgenommen hast, also all das annehmen kannst, kommt jetzt ein weiterer Schritt: was fängst du jetzt damit an?
Was könnte ein nächster Schritt sein, der sich für dich richtig anfühlt?
Was ist der nächste Schritt, der dir eine neue Lebenserfahrung beschert? Der dir eine neue Sichtweise beschert?
Ich weiß, das ist nicht leicht und vielleicht wehrt sich alles in dir. Das ist ok und es ist nichts Falsches daran, es nicht auszuprobieren. Das eigene Unterbewusstsein, die eigenen Glaubenssätze und Antreiber, die Gesellschaft und Normen, all das macht es uns manchmal schwer, neue Wege zu gehen. Wir sind es gewohnt, dass man auf das Negative achtet, die Schwächen versucht, auszumerzen und die Defizite versucht, zu bereinigen.
ABER: Die Gedanken aus dem Experiment sind nur Gedanken! Gedanken sind frei und niemand kann sie dir nehmen. Niemand kann deine Gedanken steuern, außer dir selbst! Und da steckt das große Geheimnis und das große Geschenk! Mit den Gedanken kannst du niemanden verletzen außer dich selbst.
Das große Geschenk: der neue Gedanke
Ich für mich habe folgenden Schluss gezogen:
Es ist schwierig, sich auf diese neuen Wege zu begeben. Es ist schwierig, sich anzugewöhnen, dass man seine Gedanken auch bewusst hin zum Positiven steuern kann. Denn manchmal will man das Positive noch nicht sehen. Man will noch eine Weile trauern, wütend sein, sich verkriechen und sich die Decke über den Kopf ziehen. Das alles ist völlig in Ordnung und legitim. Ich halte es sogar für wichtig, dass man diesem Impuls nachgibt.
Und trotzdem gibt es immer zu jeder Zeit die Chance des neuen Gedanken. Des einen Gedankens, der darüber entscheidet, ob du im Problem verhaftest oder dich auf den Weg machst, eine Lösung zu finden.
Also denk immer daran:
Du bist ein Gedanke davon entfernt, eine lebensverändernde Erfahrung zu machen. It’s all in your head!
Live the life you love!
Deine Katja
Und jetzt lass uns spielen:
Welche aktuelle Situation könnte für dich anders ausgehen?
Welche neuen Gedanken hast du gefunden?
Schreib es doch gleich hier in den Kommentaren oder mir per Mail. Ich freue mich, von dir zu lesen.