Du spürst es genau: eine Veränderung steht an.
Es kann so nicht mehr weitergehen, weil du mittlerweile die meiste Zeit unzufrieden bist. Dein Umfeld merkt dies auch schon und spricht dich immer öfter darauf an. Aber was sollst du nur tun?
Es ist der Job, der irgendwie nicht mehr passt. Das Bedürfnis nach einer beruflichen Veränderung ist immer größer geworden, soviel weißt du. Du wirst immer unzufriedener, du bist leicht reizbar und lustlos bei der Arbeit.
Es ist ganz so wie früher, als du aus dem einen oder anderen Pullover herausgewachsen bist: du und dein Job passen nicht mehr wirklich zusammen.
Trotz diesem Wissen gibt es dieses Phänomen: Stillstand!
Nichts tut sich!
Veränderung? Nein Danke!
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Warum gehen wir in der Regel in den Widerstand, sobald etwas nach Veränderung riecht?
Ich selbst war vor 6 Jahren in dieser Situation. Ich hatte einen wirklich gut bezahlten Beruf in einem multinationalen Unternehmen als Controllerin. Anfangs hatte ich einfach nur Zweifel, dass ich dem Thema nicht gewachsen bin. Ich dachte, wenn ich mich nur richtig einarbeite, dann würde die Freude daran schon noch kommen. Wann immer ich mit Kollegen gesprochen habe, waren diese voller Ideen, Engagement und Tatendrang. Ich dagegen war träge, es hat mich nicht wirklich interessiert, wie die dritte Nachkommastelle lautet. Was, zugegeben, im Controlling etwas schwierig ist 😉
Warum waren alle anderen engagiert und interessiert? Warum ich nicht?
Ich wusste also: das kann so nicht bleiben. Es muss sich etwas ändern!
Ich hatte nur ein großes Problem:
Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, was ich stattdessen tun wollte.
Ich hatte das Gefühl, dass ich mich selbst verloren hatte. Ich kannte mich, meine Wünsche und Vorstellungen auf einmal nicht mehr.
Es hat sich angefühlt, als wären meine Füße in Beton gegossen: ich möchte ja so gerne weg, aber ich kann leider nicht! Garniert mit der Angst, wieder den falschen Job auszuwählen.
Das Teufelchen auf deiner Schulter: die Angst!
Das Bedürfnis nach Veränderung steht dem Bedürfnis der Sicherheit gegenüber. Wann immer die Sicherheit in Gefahr ist, meldet sich sofort auch die Angst. Sie versucht, eine mögliche Veränderung und Unsicherheit zu vermeiden.
Sie flüstert dir zu: so schlimm ist das doch nicht, du willst doch nicht alles aufs Spiel setzen, das wird schon besser werden, die Kollegen sind so nett, wer weiß ob du wieder so viel Geld verdienen wirst, der Arbeitsplatz ist sicher, und so weiter und so fort.
Anfangs merkt man nicht, wie groß das Bedürfnis nach einer Veränderung ist. Zunächst redet man sich die Situation schön und fängt dann an, Freunden und Familie gegenüber zu erwähnen, dass doch eh alles ok ist, das wird bestimmt wieder besser. Ehrlich, das passt schon…
Es gibt meistens viiiieeele gute Gründe, warum man bei alt Bewährtem bleiben mag. Die Angst, wie du jetzt weißt, flüstert dir all die schönen Gründe zu. Also ich, bzw. meine Angst ist ziemlich erfinderisch, wenn es darum geht Gründe zu finden!
Während wir beschäftigt sind, nach immer neuen Gründen zu suchen, in der alten Situation zu bleiben, wird dieses Bedürfnis nach Veränderung immer größer. Irgendwann reichen unsere Verhaltensmuster und Strategien dann auch nicht mehr aus und wir sind einfach unzufrieden. Wir sind gelangweilt, missmutig und schränken unsere Lebensqualität ein, wir sind nicht mehr glücklich und zufrieden. Meistens leiden dann auch die Familie, die Freunde und natürlich der eigene Partner unter den Stimmungen und der schlechten Laune.
Sichere Anzeichen, wann eine Veränderung notwendig ist:
- Du bist schon seit längerem regelmäßig unzufrieden und lustlos bei deiner Arbeit
- Du denkst schon am Sonntagabend sehnsuchtsvoll an den nächsten Freitag
- Du fragst dich immer öfter nach dem Sinn deines Jobs
- Du bist total erschöpft und antriebslos
- Du merkst, dass du gesundheitlich zu kämpfen hast, du wirst immer öfter krank
- Du wirst von Freunden oder Familie schon auf deine Stimmungen angesprochen
- Die Vorstellung, diesen Job noch ein paar Jahre zu machen, ist unmöglich
Falls du eine oder ein paar der Fragen mit Ja beantwortest, solltest du über eine Veränderung nachdenken!
Wie du eine Veränderung angehen kannst:
- Erkennen und akzeptieren, dass es so nicht mehr weitergeht
Mehr ist im ersten Schritt nicht zu tun. Es ist das bewusste Wahrnehmen, dass die Situation so nicht bleiben kann.
Dabei gilt:[easy-tweet tweet=“Veränderung bedeutet nicht die Abwertung des Bestehenden!“ via=“no“ usehashtags=“no“]
Es gab gute Gründe, den Job auszuwählen und wahrscheinlich hat er auch für viele Monate oder Jahre gepasst. Allerdings ändern sich mit den Jahren die Ziele, es ändern sich die Bedürfnisse und die eigenen Vorstellungen. Mitte 30 stehen andere Themen im Raum als mit Anfang 20. Hier gilt es, in Ruhe festzustellen: es passt nicht mehr und das darf so sein.
- Ich habe keine Ahnung was und wohin, aber ich werde mich jetzt ändern!
Ein konkretes Ziel gibt es hier noch gar nicht, nicht einmal eine Vorstellung davon, wo es hingehen soll.
Aber der Entschluss zur Veränderung ist da und das ist wichtig!
Jetzt gilt: Attacke! - Wer bin ich nochmal?
Jetzt kommt die Analysephase. Hier überlegst du dir, was dich ausmacht. Dies kannst du entweder alleine machen oder im Austausch mit guten Freunden oder deiner Familie. Stelle dir folgende Fragen:Was kann ich besonders gut? Was sind meine Fähigkeiten?
Was sind meine Interessen?
Worüber kann ich stundenlang diskutieren?
Was wollte ich immer schon einmal werden und warum?
Was sind meine Werte, was ist mir wichtig? - Recherchieren und ausprobieren
Das ist spannend und macht Spaß! Hier kannst du anhand deiner bisherigen Antworten überlegen, welche Berufe passen könnten. Du kannst vielleicht sogar einen Schnuppertag oder ein Praktikum machen, oder die Leute in den Berufen fragen, wie der Berufsalltag üblicherweise aussieht. Kreativität hat hier ihren Platz. - Eine Entscheidung ist jetzt gefragt!
- Mögliche Hindernisse und Probleme
Dies ist wichtig! Schreib alles auf, was dir in den Sinn kommt und was eventuell den Erfolg verhindern könnte.
Nur wenn du alle möglichen Verhinderer und Stolpersteine aufschreibst, kannst du Maßnahmen finden, um mit diesen umzugehen. - Was ist dein nächster Schritt hin zum Neuen?
Wirst du die Veränderung angehen?
Das Fazit
Wie du siehst, wirst du also nicht jubeln, wenn sich eine große Veränderung anbahnt. Die schleichende Unzufriedenheit, die aufkommenden Bedenken vor etwas Neuem und die Angst vor der Veränderung sind völlig normal. Es ist auch gut so, denn so kannst du in aller Ruhe reflektieren, welchen Weg du einschlagen möchtest.
Wie immer ist es schlussendlich eine Frage des Preises:
Es gilt abzuwägen, welchen Preis du bezahlen möchtest. Veränderung und auch Stillstand haben jeweils ihren Preis. Den Preis des Stillstandes kennst du nur zu gut, denn wenn du bis hierher gelesen hast, scheinst du entweder gerade selbst in dieser Phase zu sein, oder du kennst sie aus bisherigen Erfahrungen.
Aber auch die Veränderung hat ihren Preis: Du brauchst eine Portion Mut, du musst in Bewegung kommen, du muss etwas tun. Du musst nach neuen Jobs suchen. Du musst dich mit deinen Fähigkeiten, deinen Wünschen und deinen Zielen auseinandersetzen. Das ist anstrengend, kann schmerzhaft sein und der Weg ist manchmal lang. Trotz alldem lohnt es sich, denn es stärkt dich, wenn du den Mut aufbringst. Du nimmst dein Leben in die Hand und versuchst, das beste daraus zu machen!
Wie meine Geschichte weiterging?
Mittlerweile hat sich bei mir wahnsinnig viel geändert: ich bin Mutter geworden, lebe mittlerweile in einem anderen Land in einer Großstadt und habe meinen Traumjob gefunden. Wie ich das geschafft habe? Ich hatte leider niemanden, der mir einen Fahrplan oder die nächsten Schritte aufgezeigt hat. Ich habe die Auszeit mit meinem ersten Kind genutzt und angefangen, mögliche Berufsbilder zu recherchieren, ohne Plan und völlig chaotisch. Über einen Zufall bin ich dann auf den Beruf des Coachs gestoßen und es war plötzlich klar, dass ich das wollte. Hätte ich gewusst, dass es über Coaching auch möglich gewesen wäre, diesen Weg zu gehen, ich hätte ihn sicher in Anspruch genommen. Ich hätte mir einige Zeit und viele Nerven gespart.
Jetzt und heute bin ich zufrieden und es fühlt sich an, als wäre ich angekommen. Das hat mir so lange gefehlt und jetzt genieße ich es richtig.
Dir wünsche ich, dass auch du in diese Situation kommst, zufrieden und glücklich zu sein, weil du genau das verdient hast!
Live the life you love!
Deine Katja
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