„Ich möchte etwas verändern. Ich habe das Gefühl, ich habe mein Bauchgefühl verloren. Meine Stimmung wird immer schlechter und ich frage mich, was ich eigentlich da so treibe. Ich kümmere mich doch gerne um meine Kollegen, Freunde und meine Familie. Es ist mir einfach wichtig, dass es ihnen gut geht. Klar, ist es nicht immer leicht und die Energie lässt nach, aber es ist mir wichtig.“
So oder so ähnlich fangen so manche Coaching-Gespräche bei mir an. Das Anliegen, bzw. der Wunsch, mit dem die Betroffenen kommen ist häufig, dass sie eine wichtige Entscheidung vor sich haben und diese nicht mit einem guten Bauchgefühl treffen können. Sie fühlen sich unsicher. Und so mehr oder weniger nebenbei erwähnen sie dann, dass sie in letzter Zeit ziemlich müde und kraftlos sind.
Vielleicht kommt dir das auch bekannt vor. Vielleicht warst du auch schon in dieser Situation. Deswegen möchte ich dir heute etwas an die Hand geben, was du schnell für dich tun kannst und dich so wieder stärken kannst.
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Was ich dir heute vorschlage? Einen Frühjahrsputz!
Ja, genau! 🙂 Damit hast du jetzt nicht gerechnet, oder? Gibt es den bei dir, also den Frühjahrsputz?
Ich muss gestehen, ich verweigere mich dieser Tradition. Ich erledige dies nicht zum Frühjahrsbeginn, denn ich miste unregelmäßig, aber doch immer wieder aus. Immer wieder gehe ich durch die Zimmer und frage mich, was wir noch brauchen und was weg kann. Und ja, wenn mich manchmal die Shopping-Wut packt, dann miste ich den Kleiderschrank öfters als einmal im Jahr aus. *unschuldigindieluftschau*
Was ich dir allerdings heute vorschlagen möchte, hat nichts mit dem häuslichen Frühjahrsputz zu tun.
Mir geht es heute um das Thema Verbundenheit. Du kennst Verbundenheit wahrscheinlich vor allem in Bezug auf Beziehungen. Also denen, die du zu Kollegen, Freunden und Familie hast. Darüber hinaus möchte ich heute aber auch über die Verbundenheit sprechen, die du zu dir selbst hast und über die Verbundenheit, die du mit der Welt hast.
Was du davon hast, diesen besonderen Frühjahrsputz zu machen
Wenn du diese Verbundenheit nicht nur zu Anderen, sondern auch zu dir und zur Welt auf eine gute Weise lebst, wird die Verbundenheit dir etwas Großartiges geben:
Verbundenheit gibt dir Kraft, sie gibt dir Halt, sie stärkt dich.
Warum ich glaube, dass Verbundenheit für dich interessant und wichtig sein könnte
Ich finde, gerade wir Mamas haben eine große Portion Verbundenheit verdient und nicht nur das. Wir haben sie sogar nötig. Denn wir Mamas fokussieren uns häufig auf die Verbundenheit mit Anderen. Wir machen uns so viele Gedanken um die anderen um uns herum, dass wir Gefahr laufen, den Kontakt zu uns selbst zu verlieren. Ein mögliches Ergebnis hast du oben eingangs schon gelesen. Es geht auf Dauer nicht gut, wenn man sich nur um die Verbundenheit mit Anderen kümmert.
Wir orientieren uns am außen, vergleichen uns mit anderen. Machen uns Sorgen, ob es den Kindern, den Freunden, den Anderen in der Welt gut geht. Und dann fühlen wir uns entweder schlecht, weil es uns ja eigentlich besser geht und wir uns nicht beschweren dürfen. Oder wir fühlen uns schlecht, weil es anderen nicht gut geht und wir das Gefühl bekommen, helfen zu müssen. Und das, obwohl wir vielleicht schon selbst keine Kraft mehr haben. Oder wir fühlen uns schlecht, weil wir es selbst nicht auf die Reihe kriegen und alle um uns herum schon.
Was aber oft vernachlässigt wird, ist die Verbundenheit zur Welt und vor allem die Verbundenheit zu sich selbst.
3 gute Gründe, Verbundenheit zu leben
- Du wirst endlich wieder ein gutes Bauchgefühl haben, endlich einmal die Ruhe und Stille mit dir selbst genießen können.
- Du wirst Beziehungen stärken, die dir gut tun, dir Kraft geben und andere Beziehungen verändern oder sogar beenden, bei denen es dir nicht gut geht.
- Und du wirst wissen, wohin du gehst. Wo ist dein Leitstern, wie sieht deine Vision der Zukunft aus, wohin geht deine Reise?
Du wirst gestärkt sein aus deinem Inneren heraus. Du wirst die gestärkt fühlen, Halt haben und so gut für dich und andere sorgen können.
Selbst wenn dann stürmische Zeiten auf dich zukommen, auch wenn der Weg einmal ein Umweg zu sein scheint, es wird dich nichts so leicht aus der Bahn werfen können. Verbundenheit macht dich frei und sie macht dich stark.
Gute Gründe also für einen Frühjahrsputz, oder? Also los, lass uns ausmisten und aufräumen.
Verbundenheit macht stark, gibt Kraft
Verbundenheit ist ein Teil der Resilienz. Dieser Begriff ist im Moment in aller Munde und taucht überall auf. Ich weiß nicht, ob du davon schon gehört hast. Resilienz bezeichnet die innere, psychische Widerstandskraft, die du hast. Das ist die Fähigkeit, Krisen gut zu meistern, indem du auf (eigene) Ressourcen zurückgreifen kannst. Und es ist die Fähigkeit, aus Krisen gestärkt hervor zu gehen zu sie zum Anlass von Weiterentwicklung zu nehmen.
Verbundenheit ist ein wichtiger Baustein davon.
Wie oben schon erwähnt, gibt es drei Arten von Verbundenheit. Sie alle sind wichtig und ich gehe sie jetzt mit dir gemeinsam durch.
Verbundenheit mit dir selbst – die Selbstfürsorge:
Ach ja, die Selbstfürsorge. Nein nein, nicht gleich weiter springen zum nächsten Abschnitt. Bleib einen Moment noch hier. Ja, ich weiß, das Thema sparen wir gerne aus, bzw. stellen es hinten an. Du vielleicht auch? Mit den folgenden Fragen wirst du schnell erkennen, ob du hier einen Frühjahrsputz brauchst, etwas ändern möchtest, oder ob du hier schon gut für dich selbst sorgst.
- Wie gut kannst du deine Bedürfnisse und Gefühle wahrnehmen?
- Kannst du deine Entscheidungen mit gutem Bauchgefühl treffen?
- Wie oft genießt du die Stille und die Ruhe mit dir selbst?
Meine Idee für dich:
Genieße heute doch einmal 5 Minuten nur für dich. In aller Ruhe. Einfach so. Höre in dich hinein, wie es dir heute so geht. Überlege dir, was du dir heute Gutes gönnen möchtest.
Sorge dich heute einfach mal gut um dich selbst.
Verbundenheit mit Anderen – deine Beziehungen:
Im Besten Fall hätten wir alle nur positive, gute Beziehungen, in denen wir uns so richtig wohl fühlen, oder?
Und doch haben wir immer wieder so ein Gefühl, dass es hier und da vielleicht nicht so ganz rund läuft. Das du dich nicht wirklich wohl fühlst. Vielleicht, weil du nicht die Aufmerksamkeit oder Anerkennung bekommst, die du erwartest. Vielleicht, weil derjenige dich benutzt, um all seinen negativen Müll abzuladen. Egal, was es ist, heute hast du die Möglichkeit, etwas daran zu ändern.
Das Ziel des Frühjahrsputzes ist es, den Kontakt zu den Menschen, die dir gut tun, zu stärken. Um das zu erreichen, musst du zunächst wissen, welche Kontakte es in deinem Leben im Moment gibt und wie diese Beziehungen gestaltet sind. Also legen wir heute eine Lupe auf die Beziehung und schauen, ob dir diese gut tut und ob sie ausgeglichen ist. Oder ob du mehr gibst, als du bekommst, also die Energieräuber zu entlarven.
Es gibt einen Vorteil dieser Übung: Wenn du den Fokus in nächster Zeit auf die Beziehungen legst, die dir gut tun, dann werden sich die anderen schon teilweise von ganz alleine regeln. Und manche wirst du vielleicht verändern oder sogar beenden.
Eine einfache Möglichkeit, dir die Kontakte in deinem Umfeld zu verdeutlichen ist folgende:
Schreibe auf ein Blatt Papier in die Mitte deinen Namen. Rund herum schreibst du jetzt die Kontakte dazu, die es im Moment gibt. Dabei werden die Kontakte, die du positiv und gut bewertest in deiner Nähe aufgeschrieben. Energieräuber und Beziehungen, die du negativ bewertest werden mit größerer Entfernung zu dir auf das Blatt Papier geschrieben.
Du kannst dich bei jedem Kontakt fragen: Wie sieht denn hier das Beziehungskonto aus? Ist es ausgeglichen? Zahlst du oder der andere wesentlich mehr ein? Fühlst du dich wohl? Stärkt es dich?
Ich habe hier noch ein paar Anregungen, wenn du über deine Beziehungen nachdenkst:
- Hast du realistische Erwartungen an deine Beziehungen? Wir alle bringen ja ganz automatisch Erwartungen an Gruppen, Netzwerke oder Beziehung mit. Was erwartest du dir von Beziehungen? Von Gruppen? Schätzt du es realistisch ein?
- Was kann eine Beziehung leisten und was nicht? Sind die anderen wirklich dafür verantwortlich, dass du glücklich bist? Oder liegt das nicht vielleicht in deiner Verantwortung? Und die Beziehung kannst du dann einfach genießen als etwas, was dir gut tut. Wie das Sahnehäubchen oben drauf. 😉
Natürlich kannst du zum Wohlgefühl von Anderen beitragen und auch umgekehrt. Aber Andere sind nicht dafür verantwortlich dass es dir gut geht. - Das Thema Anerkennung und Wertschätzung. Wir erwarten, wir wünschen uns Anerkennung, Lob und Wertschätzung durch die anderen. Ich denke, das ist normal. Das geht mir so und dir vielleicht auch.
Aber lass uns mal einen Moment darüber nachdenken, was ist, wenn sie dann kommt. Kannst du sie annehmen? Oder sagst du: naja, komm, das ist doch selbstverständlich. Das ist doch nix. Nicht der Rede wert… Entweder ist es zu wenig, zu viel, oder man wird für das falsche gelobt, oder nicht? Denn dass du als Mutter arbeitest, die Kinder erziehst und den Haushalt schmeißt, das ist doch selbstverständlich, oder?
Wie kann dir die Anerkennung der Anderen helfen und dich gut fühlen lassen, wenn du sie nicht nehmen kannst? - Lerne, gut mit deiner Empathie umzugehen. Dies ist eine unglaublich gute und wohltuende Eigenschaft. Achte aber darauf, ob du dabei nicht schon deine Grenzen überschreitest. Achte darauf, ob du vielleicht schon ausgenutzt wirst.
- Die Gegenseitigkeit: Wenn du anderen hilfst und dafür sorgst, dass es deinem Gegenüber gut geht, dann wird dich das stärken und dich resilient machen. Dagegen Hilfe auch einmal annehmen zu können, um Unterstützung bitten zu können ist genauso wichtig. Auch das stärkt dich, auch das gibt dir Kraft. Die Balance von Geben und Nehmen sollte ausgeglichen sein. Wie gut kannst du um Hilfe bitten und die Hilfe von anderen annehmen?
Verbundenheit mit der Welt:
Hiermit ist gemeint, eine Orientierung zu haben, einen Sinn im großen Ganzen zu sehen. Im Leben einen Leitstern zu haben, eine Vision für dein Leben. Eigentlich bietet das schon allein genügend Inhalt für einen eigenen Artikel. Aber diese Gedanken möchte ich dir mitgeben:
- Wie soll dein Leben in Zukunft aussehen?
- Wie würde ein idealer Alltags-Tag von dir aussehen?
- Gibt es etwas, was du noch erleben, erfahren, lernen möchtest?
- Siehst du einen Sinn im großen Ganzen?
Der Frühjahrsputz – was du mitnehmen kannst
Das war jetzt ganz schön viel Inhalt und ich denke, der längste Beitrag, den ich geschrieben habe. Puh, also danke, wenn du bis hierher durchgehalten hast. Was du für dich aus diesem Beitrag mitnehmen kannst, wäre Folgendes:
- Bist du gut in Kontakt mit dir selber? Gönnst du dir Selbstfürsorge, Zeit und Ruhe?
- Wie steht es um deine Beziehungen? Auf eine stärkende, wohltuende, ausgeglichene Art und Weise? Oder gibt es da noch Beziehungen, die dir nicht gut tun und die du vielleicht verändern oder sogar beenden möchtest?
- Bist du gut in Kontakt mit der Welt? Kannst du einen Sinn sehen und hast eine Orientierung?
Trau dich zu putzen, auszumisten und aufzuräumen und du wirst sehen, wie sehr du strahlen kannst, Kraft tanken kannst, dich wohlfühlen kannst.
Und was wird das dann erst für ein Sommer werden? 🙂
Deine Katja
Live the life you love!
Mich würde interessieren:
Wie machst du deinen Frühjahrsputz?
Wirst du ihn auf meine Art und Weise einmal ausprobieren?
Oder machst es vielleicht sogar eh schon regelmäßig?
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Total schöner Artikel, liebe Katja!!!!
Du sprichst mir aus der Seele…
Dankeschön dafür!
Von Herzen alles Liebe
Stefanie
Sehr gerne, liebe Stefanie. Es freut mich, wenn er dir gefällt. 🙂
Liebe Grüße,
Katja
Verbundenheit gibt Geborgenheit. Wenn man nicht alleine ist, macht es wirklich stark und gibt Kraft, über die Runden des Lebens zu gehen. Wichtig ist dabei, wenn man bereit ist, die Probleme zu besprechen und den anderen zu respektieren.