Bringt dich der Spagat zwischen Job und Familie, zwischen Alltag und Freizeit auch manchmal an deine Grenzen? Zuckst du beim Wort Vereinbarkeit auch schon zusammen, weil du dich fragst, wie das angesichts der vielen Aufgaben und Rollen im Alltag, die du inne hast, möglich sein soll?
Ist es nicht eher so, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht und gar nicht weiß, wo man ansetzen soll? Barbara von angenehme-vorstellung.de hat hier wunderbare Tipps für dich, wie du zu mehr Gelassenheit kommst, obwohl sich die Aufgabenberge türmen und der Alltagsstress überhand nimmt. Begonnen hat Barbara damit, dass sie sich ihrer vielen Rollen, und wie sie sagt, Talente, bewusst geworden ist. Aber lies selbst:
Ist Vereinbarkeit von Beruf und Familie nur eine leere Phrase?
Animateurin, Gesundheitsbeauftragte, Lehrerin, Betreuerin, Psychologin, Friseurin, Brötchenverdienerin, Stil(l)beraterin, Krankenschwester, Mediatoren, Köchin, Reinigungsfachkraft, Alleinunterhalterin, Wäscherin, Prophylaxeassistentin, Managerin, Chauffeurin…
kurz: MUTTER!
Als ich bemerkte, wie viele Talente ich habe, staunte ich nicht schlecht. Ich versuchte (stolz und meist motiviert), sie zu nutzen und bestmöglich einzusetzen. Doch nicht alles, was man (mehr oder weniger) kann, macht auch Spaß. Und so begann der Alltag immer mehr Platz in meinen Gedanken einzunehmen. Liegengebliebenes, Unaufschiebbares, Nicht-Abzusagenes, … es wuchs zu einem Berg heran. So wie unliebsame Termine einem schon Stunden und Tage vorher das Leben schwer machen. Oder man es sich selbst schwer macht. Ich grämte mich bei Kleinigkeiten, wurde gereizter und versuchte dennoch, alles auf einmal hinzukriegen: Kinder, Küche, Job. Das war – gelinde gesagt – blöd.
Ich bemerkte endlich, dass ich nicht alles gleichzeitig 100 % erledigen konnte. Also befasste ich mich mit der 80/20 Regel. Also gab ich mehr ab. Also ließ ich mehr Hilfe zu. Also verabschiedete ich mich von Standards und vermeintlichen Must-haves. Und: Ich sah ich mich um, beobachtete; registrierte zuerst verblüfft, dann ein wenig schockiert, wie vielen Eltern es ähnlich ging.
Ich führte viele Gespräche, recherchierte, las mich ein, vergaß das Mittagessen, sammelte, ordnete, ließ die Steuererklärung liegen, schrieb um, schrieb neu, beschäftigte eine Putzfee, korrigierte, ergänzte und beendete schließlich mit einem Augenzwinkern mein Buch – für „eilige Mütter“.
Damit wir Mütter (und Väter) mehr Zeit für schöne Dinge haben! Und der Alltag das bleibt, was er ist, ein Grundrauschen – und nicht tonangebend.
PS. Die perfekte Mutter gibt es nicht – Gott sei Dank. Aber die zufriedene …
Ich hasse das Gefühl, fremdbestimmt zu sein. Nun ist das in unserer modernen Welt (scheinbar) unumgänglich – zumindest, wenn man sich dafür entschieden hat, eine Familie zu gründen und nicht allein in einer Berghütte zu wohnen.
Meine Alltags-Überlebens-Tipps:
Ab auf die Couch. Schweigen ist Silber, Reden ist Gold.
Sprechen Sie mit Ihren Liebsten, Freunden, Vertrauten. Reden Sie sich mal alles von der Seele, dann wiegt es gleich weniger schwer. Und Sie sparen sich den Weg zu „Seelendoktor“.
Nein, im Ernst, jeder hat einen anderen Redebedarf. Doch ab und zu loszuwerden, was einen beschäftigt, macht vieles leichter; viele Entscheidungen kann man so schneller treffen, und es steigert die Gesamtmotivation. Fruchtbare Gespräche … Der Austausch mit anderen ist KEIN Zeitfresser, solange es Ihnen guttut. „Anything goes“.
Mut zur Lücke.
So hilfreich Listen und Organizer sind, das Leben – vor allem mit Kindern – ist eben nur bedingt planbar. Deshalb vergessen Sie Ihre größte Stärke nicht: Flexibel sein. Seien Sie locker und offen. Agieren Sie flexibel, wo es nötig ist. Lassen Sie sich auf Neues/Unvorhergesehenes ein. Zetern Sie nicht lang herum, wenn etwas nicht zu ändern ist. Je eher Sie sich der Situation anpassen, sie akzeptieren und drauf einstellen, desto leichter wird es. Handeln Sie gemäß der Maxime:
„Man gebe mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Man gebe mir die Gelassenheit, Dinge anzunehmen, die ich nicht ändern kann. Und die Weisheit, eines vom anderen zu unterscheiden.“
Beweisen Sie Humor!
Ein Kind lacht durchschnittlich 400 Mal am Tag, ein Erwachsener nur noch 15 Mal. Traurig? Aber wahr. Also, nehmen Sie sich vor, mit Ihren Bauchmuskeln auch gleich Ihre Lachmuskeln zu trainieren. Das geht nämlich! Wissenschaftler haben festgestellt: Auch „falsches“ Lachen, z. B. beim Fernsehgucken oder einfach künstlich zu lachen, hilft. Dabei werden wie beim „echten“ Lachen bestimmte Botenstoffe (u.a. Serotonin) ausgeschüttet, die sich positiv auf unser Wohlbefinden auswirken. Sie sind zu spät auf dem Weg zur Arbeit? Gestresst an der Supermarktkasse? Einfach ein Lächeln aufsetzen und mindestens fünf Minuten halten, schon beruhigt sich nachweislich Ihr Herzschlag und Ihr Blutdruck sinkt. Klingt wie Zauberei? Willkommen beim „Wunder Mensch“. Inzwischen gibt es sogar angeleitete Gruppen, die sich zum Lachen treffen, denn: Lachen ist ansteckend. Lassen Sie sich doch von Ihrem Kind beim Abwaschen/Putzen o. ä . mal wieder einen Witz erzählen. Achten Sie mal auf die vielen kleinen Szenen der Situationskomik im Alltag – gerade mit Kindern. Das und die Freude des Kindes allein wird schon Spaß machen und Ihnen die Arbeit versüßen. Machen wir es wie die Kinder …
Freude bringen.
Nehmen und geben, heißt die Zauberformel. Kleine Dinge machen oft schon große Freude. Und jede Minute, die Ihnen Freude macht, etwa wenn Sie anderen eine Freude machen können, ist besser investiert als in Ärger, Gemecker oder Gejammer. Oft reicht schon ein freundliches Wort. Wie ein Stein, der in einem See sanfte Wellen schlägt. Meist kommt der Einsatz doppelt zurück: Quasi „zwei Fliegen mit einem Lächeln“.
Die richtige Balance finden.
Wer nicht im Gleichgewicht ist, kommt leicht in Schieflage, gerade wenn die Zeit knapp ist und es hektisch wird. Umso wichtiger in ruhigeren Zeiten – wenn sich diese partout nicht von allein einstellen wollen, muss man sie halt zwangsweise einläuten – vom Gas zu gehen. Denn niemand kann langfristig mit Vollgas durch’s Leben brausen, da bleibt zwangsläufig früher oder später etwas auf der Strecke. Nicht selten die eigene Gesundheit.
Frauen, vor allem Mütter, neigen dazu, sich alles aufzuhalsen, alles perfekt machen zu wollen und früher oder später machen sie zwangsweise schlapp. Depressionen, körperliche Beschwerden, Burn-Out sind nicht nur bei Top-Managern und Promis zu finden, sondern zunehmend in „ganz normalen“ Familien. Deshalb immer wieder (hinter-)fragen:
Was kann und will ich leisten?
Reicht vielleicht eine halbe Stelle – für mich oder für meinen Partner?
Leisten wir uns einen Babysitter/Hort, Haushaltshilfe?
Wo sehe ich mich/uns in fünf Jahren?
Ist das zweite Auto/der Hauskauf wirklich nötig?
Was macht mich/uns langfristig glücklich?
Wieviel Zeit brauche ich, um mich zu erholen?
Wobei tanke ich neue Kraft?
Wie komme ich (ganz konkret) zu dieser Zeit?
Was können wir an Zeit- und Kraftfressern einsparen?
Der Mensch möchte arbeiten, braucht eine (sinnvolle) Aufgabe. Doch genauso benötigt er Zeit zur Regeneration.
Keine Frage: Aufregende Zeiten bringen Abwechslung in den Alltag. (Kurzweiliger) Stress ist generell nichts Schlechtes.
Problematisch wird es, wenn der Stress dauerhaft anhält und wir keine oder nicht ausreichend Gelegenheit haben, uns zu erholen: Dies macht nachweislich krank. Physisch und psychisch.
TIPP: „Selbstkompetenz“ bedeutet, sich selber und seine Bedürfnisse einschätzen zu können und entsprechend danach zu handeln. Ausreden zählen nicht, schon gar nicht die „Ich-hab-keine-Zeit“-Ausrede, denn: Inzwischen gibt es im Yoga sogar schon die One-moment-Technik, die nur 60 Sek. in Anspruch nimmt (von Martin Boroson entwickelt).
Lonely cowgirl.
Spielen Sie nicht immer und um jeden Preis die einsame Heldin. Nehmen Sie sich nicht klaglos jedes Opfer auf sich, nur um das „Lonely Cowgirl“ zu sein. Sie sind nicht allein, auch und gerade nicht beim Stemmen der täglichen Aufgaben, die Kinder, Familie und Haushalt so mit sich bringen. Beziehen Sie Ihre Umgebung mit ein. Zuallererst: Ihren Partner und Ihre Kinder selbst. Ihre Kinder können schon viel mehr mithelfen als die meisten Erwachsenen annehmen. Und: Wer Verantwortung übertragen und damit Vertrauen geschenkt bekommt, fühlt sich gleich mehr als Teil des Ganzen. Wer den anderen Familienmitgliedern von vorn herein jede Chance auf eine echte Aufgabe nimmt, nach dem Motto „Ach, das kann ich eh am besten“, vertut die Möglichkeit, eine echte Einheit auch in Alltagsfragen zu etablieren. Also, tun Sie das, was Sie Ihren Kindern immer predigen: abgeben! Vertrauen schenken. Sie werden staunen, wie viel auch ohne Sie klappt. Und wenn die Wäsche doch mal blau gefärbt ist, passiert das sicher nicht noch einmal. Und falls doch: So what …? Davon geht die Welt nicht unter. Geben Sie anderen auch die Chance, aus Fehlern zu lernen.
(Auszug aus „100 Tipps für eilige Mütter“, Barbara Schilling)
In diesem Sinne, hören Sie auf Ihr Herz!
Wie schaffst du den Spagat zwischen Familie und Beruf?
Schreib doch gleich im Kommentar deine beste Strategie.
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